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Serie „Unser Wasser“Diese Seen in Rhein-Erft locken Badegäste und Erholungssuchende

Lesezeit 4 Minuten
Das Bild zeigt den Boisorfer See, auf dessen Wasseroberfläche sich die untergehende Sonne spiegelt.

Den Sonnenuntergang am Boisdorfer See hat Hans Josef Roggendorf aus Kerpen im Bild festgehalten.

Mit über 40 Gewässern ist die Ville ein gutes Terrain für Erholungssuchende und Wassersportler. Wir stellen eine Reihe davon vor.

Sanftes Meeresrauschen, ein plätschernder Bach oder die erfrischende Kühle eines Sees an einem heißen Sommertag – viele verbinden Wasser mit Urlaub und Entspannung, andere mit Sport und Aktivität. Doch gemein ist allen der Wunsch nach Erholung vom Alltag. Die mehr als 40 Seen entlang des Höhenzugs „Ville“ im Rhein-Erft-Kreis bieten davon jede Menge, für sportlich Aktive wie für solche, die einfach nur die Seele baumeln lassen möchten.

Entstanden zumeist durch den Braunkohleabbau und die anschließende Renaturierung, ziehen die Seen, eingebettet in Wälder und eine Hügellandschaft, ganzjährig Erholungssuchende in die Region – zum Spazierengehen, Wandern, Angeln oder Radfahren und im Sommer natürlich zum Baden. Offiziell erlaubt ist das Schwimmen laut Internetseite des Rhein-Erft-Tourismus in fünf Ville-Seen.

Wasserski-Anlage am Bleibtreusee in Brühl zieht Sportbegeisterte an

Sie bieten neben dem Baden und anderem Wassersport wie Paddeln, Surfen oder Segeln auch Strände und Liegewiesen, Kioske, Toiletten und Besucherparkplätze. Einige haben einen angeschlossenen Campingplatz direkt am Seeufer. Am Bleibtreusee in Brühl ist die 600 Meter lange Wasserskianlage Anziehungspunkt für Sportbegeisterte, die dort auch Wakeboarden können.

Strandbäder mit Sandstrand oder Liegewiesen, Spielplätzen und beaufsichtigten Schwimmer- und Nichtschwimmerzonen gibt es am Heider Bergsee in Brühl, dem Liblarer See in Erftstadt und dem Otto-Maigler-See in Hürth. In Brühl dürfen Besucher mit Schlauchbooten aufs Wasser, und es gibt einen Segelclub. Auch am Liblarer See trainieren regelmäßig Segler und Kanuten. Schwimmer können in den Sommermonaten eine Badeinsel im See nutzen.

Ein Ruderboot auf dem Otto-Maigler-See.

Der Otto-Maigler-See wird auch von Wassersportlern wie diese Ruderer genutzt.

Am Otto-Maigler-See ist Baden nur im Strandbad erlaubt, dort darf man auch Schlauchbootfahren. Im Sommer finden regelmäßig Open-Air-Veranstaltungen und Partys statt. Mit Ruderbooten und Surfbrettern dürfen dort nur die Mitglieder der ansässigen Wassersportvereine auf den See.

Der fünfte der Badeseen in der Ville ist das Zieselsmaar in Erftstadt. Dieser Tagebausee ist den Freunden der Freikörperkultur (FKK) vorbehalten, das Schwimmen, Sonnen und Paddeln ist nur unbekleidet erlaubt. Auch das Zieselsmaar verfügt über ein Strandbad mit Kiosk sowie Besucherparkplätze, außerdem gibt es einen Grillplatz. Der hohe Eisengehalt des Wassers sorgt für seine leicht rötliche Färbung.

Pulheimer See soll einmal ein Badesee werden

Schon einige Jahre in Planung, aber noch nicht zum Badesee ausgebaut worden ist der Pulheimer See. Er entstand durch den Abbau von Sand und Kies und wird von Angelvereinen sowie dem Surf- und Segelclub Pulheim genutzt. Bei diesem und den anderen Seen, die keine offiziellen Badegewässer sind, warnt der Bezirksverband der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) auf seiner Homepage ausdrücklich vor dem verlockenden Sprung ins kühle Nass.

So fallen die Ufer an Baggerseen oft steil ab und sind nicht befestigt, ganze Hänge könnten beim Betreten ins Rutschen geraten. Mitunter sorgen Maschinen und Geräte am Ufer und auch unter Wasser oder gespannte Seile oder Wasserpflanzen für Lebensgefahr, wenn sich Badende darin verfangen.

Das Luftbild zeigt einen Überblick über den Heider Bergsee in Brühl.

Der Heider Bergsee ist Teil der Ville-Seenplatte. Der See ist teilweise als Badesee freigeben.

Auch abseits des Badebetriebs bieten die Gewässer und Wälder der Ville zahlreiche Freizeitmöglichkeiten. So eignen sich der Köttinger See und der benachbarte Concordiasee in Erftstadt hervorragend für eine gemeinsame Wanderrunde, beginnend bei einem der beiden Besucherparkplätze an der Waldstraße bei Köttingen.

Gleiches gilt für den Unter-, Mittel- und Obersee in Liblar, der lediglich durch drei schmale Dämme unterbrochen ist. Auch diese kleine Seenplatte lässt sich zu Fuß in etwa einer Stunde umrunden. Der Boisdorfer See zwischen Kerpen und Frechen ist eingebettet in das Naherholungsgebiet Marienfeld und bietet Wanderern und Radfahrern zahlreiche reizvolle Strecken mit Tischen und Bänken für die Picknickpause.

Werwolf-Wanderweg führt auch zum Kasterer See in Bedburg

Auf den Spuren des „Werwolfs von Epprath“ geht es in Bedburg-Kaster unter anderem zum Kasterer See und in den ihn umgebenden Wald. Entlang des „Werwolf-Wanderwegs“ stehen Schautafeln mit zahlreichen Informationen und Rätselstationen für Kinder.

Weitere beliebte Seen bei Spaziergängern, Radlern und Naturbeobachtern sind der Donatus- und Franziskussee in Brühl sowie das Peringsmaar zwischen Bedburg und Bergheim. Einige Ville-Seen stehen teilweise oder komplett unter Naturschutz und eignen sich auch wunderbar zur Beobachtung selten gewordener Pflanzen und Tiere. Weitere Informationen bietet der Tourismusverein Rhein-Erft und die DLRG-Kreisgruppe.