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NeubauErste Arbeiten an Feuerwache in Brühl mehrere Millionen Euro günstiger als gedacht

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Zu sehen ist der Bauplatz der Feuerwache an der Römerstraße.

Im November soll der Bau der Feuerwache auf der Brache an der Römerstraße beginnen.

Das Ergebnis der Ausschreibung der Tiefbauarbeiten sorgt für eine positive Überraschung. Für Optimismus ist es aber noch zu früh.

Eine Bemerkung im Stadtrat machte bereits Mitte September Hoffnung auf eine positive Entwicklung. Zum für November beabsichtigten Start der Tiefbauarbeiten für die neue Feuerwache an der Römerstraße erklärte Bürgermeister Dieter Freytag seinerzeit, erste Rückmeldungen der Ausschreibung seien „unter der Kostenberechnung geblieben“. Das mache „ein bisschen Mut“, folgerte er. Weitergehende Informationen blieben aber aus, weil zunächst die Unternehmen, die sich beworben hatten, über das Ergebnis der EU-weiten Ausschreibung informiert werden mussten.

Nun gab die Verwaltung auf Anfrage dieser Redaktion erste Fakten bekannt. Für die ausgeschriebenen Tiefbauarbeiten sind demnach 14 Angebote eingereicht worden. Eines wurde ausgeschlossen. Die Vergabe erfolgte an ein Angebot in Höhe von rund sieben Millionen Euro. Das darf als Überraschung gewertet werden. Die Stadt hatte bei ihrer Kostenschätzung rund elf Millionen Euro für diesen Teil des Projekts veranschlagt.

Brühl: 25 Meter lange Pfähle sichern die Baugrube

Um mit dem Erdaushub und der Tiefengründung für das Gebäude beginnen zu können, werden zunächst Bohrpfahlwände und Trägerbohlwände gesetzt. Diese sichern die rund acht Meter tiefe Baugrube. Die Pfähle sind bis zu 25 Metern lang.

Diese aufwändige Konstruktion, ein Kostentreiber des Projekts, ist nötig, weil die Fläche unmittelbar an bebaute Nachbargrundstücke heranreicht, eine Tiefgarage entsteht und die Fläche der Baustelle arg begrenzt ist, erläutert Ralf Ritter, der Technische Beigeordnete der Stadt. Hinzu kommt, dass das Gebäude auf einer Industriebrache entsteht. Das Gelände einer einstigen Ziegelei wurde vor Jahrzehnten teils als Deponie genutzt. Zum Auftrag gehört zudem die Herstellung von Grundleitungen für Schmutz- und Regenwasserabführung.

Ob das vergleichsweise günstige Angebot ein Fingerzeig für die weiteren Bauschritte ist, bleibt abzuwarten. „Bei dieser ersten Ausschreibung hat die Stadt offenbar von der derzeit gedämpften Baukonjunktiur profitiert“, so Ritter. Das müsse aber nicht so bleiben. Insgesamt werden daher weiterhin rund 103 Millionen Euro an Baukosten veranschlagt.

Kritiker des Projekts befürchten eine Kostensteigerung, wie es sie zuletzt auch beim Rathausbau gegeben hatte. Sie hatten sich für die Suche nach einem alternativen Standort oder die Sanierung der maroden Wache an der Rheinstraße eingesetzt, aber keine politische Mehrheit gefunden.

Wenn das Wetter mitspielt, sollen die Tiefbauarbeiten bis April kommenden Jahres abgeschlossen sein, ehe mit dem Rohbau begonnen wird. Die europaweite Ausschreibung für den Rohbau ist für den Jahreswechsel vorgesehen. Bei reibungslosem Ablauf könnte die Feuerwache im zweiten Quartal 2028 fertiggestellt sein, so das Kalkül der Stadt. Während der Arbeiten zur Erstellung des Neubaus kann der Verkehr an der Römerstraße weiterhin zweispurig fließen.