AboAbonnieren

Arbeitslosenquote steigt kaumDarum ist der Arbeitsmarkt in Rhein-Erft noch immer stabil

Lesezeit 2 Minuten
Zu sehen ist das Gebäude der Agentur für Arbeit in Brühl.

Die Experten der Agentur für Arbeit in Brühl registrierten zuletzt eine leichte Zunahme der Arbeitslosigkeit im Rhein-Erft-Kreis.

Zum Jahresende zählten die Statistiker der Agentur für Arbeit in Brühl kreisweit 16.516 Arbeitslose. Die Zahl offener Stellen nahm zu.

Die Zahl der Menschen im Rhein-Erft-Kreis ohne Job ist nur leicht gestiegen. Ende Dezember zählten die Statistiker der Agentur für Arbeit in Brühl kreisweit 16.516 Arbeitslose — 238 oder 1,5 Prozent mehr als im November. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Punkte auf 6,2 Prozent. Auf der anderen Seite nahm aber auch die Zahl der neu gemeldeter Stellen mit 542 um 30 oder 5,9 Prozent im Vergleich zum Vormonat zu.

Ein Anstieg der Arbeitslosenzahl zum Jahresende hat üblicherweise saisonale Gründe. Viele Branchen, insbesondere solche, die stark vom Wetter abhängen, wie das Baugewerbe, die Landwirtschaft und der Gartenbau, können im Winter nicht oder nur eingeschränkt arbeiten. Dies führt oft zu saisonalen Entlassungen.

Noch kein witterungsbedingter Anstieg der Arbeitslosigkeit zu erkennen

Doch das ist derzeit nicht der entscheidende Faktor, erklärt Ralf Holtkötter, Vorsitzender der Geschäftsführung der für den Kreis zuständigen Arbeitsagentur Brühl: „Aktuell verläuft der Winter noch mild, einen witterungsbedingten Anstieg aus Erwerbstätigkeit konnten wir daher noch nicht verzeichnen, vielmehr stieg die Zahl derer, die nach einer Ausbildung oder auch arbeitsmarktpolitischen Maßnahme keine Anschlussbeschäftigung gefunden haben.“

Großen Einfluss habe weiterhin auch der Krieg in der Ukraine. „Die allgemeine wirtschaftliche Unsicherheit, die durch den Krieg verursacht wird, beeinflusst weiterhin spürbar die Einstellungsentscheidungen vieler Unternehmen“, so der Experte. Trotz dieser vorherrschenden Herausforderungen, zeige sich der Arbeitsmarkt recht stabil. Das liege daran, dass der Fachkräftemangel bei den Unternehmen immer spürbarer werde.

„Um mittel- und langfristig die Arbeitskräftebedarfe zu decken, werben wir bei Unternehmen, Beschäftigten und Arbeitslosen weiterhin intensiv für das Thema Qualifizierung. Die Agentur für Arbeit Brühl bietet hier auch verstärkt Förderungen an, um die Menschen für die aktuellen Anforderungen des Arbeitsmarktes zu qualifizieren und alle Potenziale zu erschließen“, so Holtkötter.

Eine leichte Zunahme verzeichnet sein Haus bei der Kurzarbeit. Im November griffen acht Unternehmen aus dem Rhein-Erft-Kreis für 123 Personen auf diese Möglichkeit zurück, um die Beschäftigten zu halten, aber dennoch einer schwächeren Auftragslage gerecht zu werden.