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Mobic-Räder bleiben 2025Brühl steckt weitere 90.000 Euro in Leihrad-System der REVG

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Zu sehen sind Mobic-Leihräder der REVG.

Die Mobic-Leihräder der REVG wird es auch im kommenden Jahr in Brühl geben.

Trotz der hohen Zuschüsse stimmte eine politische Mehrheit für eine Überführung des testweisen Betriebs in ein reguläres Angebot.

In Brühl wird man auch im kommenden Jahr mit Leihrädern unterwegs sein können. Mit den Stimmen des rot-grünen Mehrheitsbündnisses votierte unlängst der Stadtrat dafür, die Verwaltung zu beauftragen, das Mobic-Bikesharing der Rhein-Erft-Verkehrsgesellschaft mbH (REVG) nach der achtmonatigen Testphase zum Jahreswechsel als reguläres Angebot fortzuführen.

90.000 Euro lässt sich die Stadt das kosten. Zwar betonte die Grünen-Fraktionsvorsitzende Simone Holderried, die Ausgabe werde mit einer entsprechenden Kürzung bei der Kommunikation der Mobilitätswende kompensiert, dennoch erntete der Beschluss viel Kritik.

Jede Leihe wird von der Stadt bezuschusst

„Jede Leihe wird mit 6,80 Euro bezuschusst“, das können wir uns angesichts der Haushaltslage schlicht nicht leisten“, findet der CDU-Fraktionschef Holger Köllejan. Sein Stellvertreter Frank Pohl sieht das ähnlich. „Da kann man ja fast mit dem Taxi fahren“, so Pohl. Er empfahl, das Geld lieber in die Sanierung von Radwegen zu stecken, diese seien unter der „rot-grünen Fortschrittskoalition“ nämlich nicht besser geworden.

Jochem Pitz, Fraktionsvorsitzender der FDP, blickte voraus und warnte: „Das Angebot schafft man nicht mehr ab, wenn man es einmal eingeführt hat.“ Auch Bürgermeister Dieter Freytag (SPD) stimmte anders als seine Parteifreunde gegen die Verlängerung. „Das Konzept ist nicht schlecht. Aber die Finanzierung ist nicht zu Ende gedacht“, findet er.

Grünen-Ratsherr Daniel Buncic hält das Leihsystem hingegen für eine „ökologisch wichtige Sache“, es schaffe ein gutes Angebot, um im Zusammenspiel mit dem ÖPNV „die letzte Meile mit dem Rad zu absolvieren“. Das gelte für Besucher Brühls und Einwohner. Rechnungen zur Subvention anzustellen, könne er nicht nachvollziehen. „Bei einer Straße rechnet auch niemand aus, wie viel Geld pro Auto, das dort fährt, ausgegeben werden“, so Buncic.

Eine halbstündige Ausleihe kostet einen Euro

Bei einem achtmonatigen zweiten Testlauf war das Bike-Sharing-System im Sommer zusehends beliebter geworden. Brühl überholte bei der Zahl der Ausleihen die sieben weiteren Kommunen im Kreis, in denen es Mobic-Räder gibt. Nach 1558 im August gab es dann aber rückläufige Zahlen. Die REVG betonte stets den Erfolg des Modells in Brühl.

Die Drahtesel werden mit einem VRS-Ticket als Chipkarte oder dem Smartphone gebucht. Zuvor muss man sich registriert haben. Über die App werden sowohl die in Standortnähe verfügbaren Räder als auch die Stationen für die Rückgabe angezeigt. Abgerechnet wird in 30-Minuten-Schritten, die einen Euro kosten.