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Millionen-ProjektAnwohner der neuen Feuerwache in Brühl müssen sich auf Lärm einstellen

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Zu sehen ist das Areal, auf dem die Feuerwache entsteht. Im Hintergrund sieht man das Seniorenheim Johannesstift.

Für einige Tage ruhen die Arbeiten auf dem Areal der neuen Feuerwache. Mitte Januar soll es aber wieder losgehen.

Nach einigen ruhigen Tagen über den Jahreswechsel soll das Setzen der Bohrpfahlwände am 13. Januar wieder aufgenommen werden.

Derzeit ruhen die Arbeiten am teuersten Projekt der Stadtgeschichte weitgehend. Für die Bewohner der Häuser rund um die künftige, rund 100 Millionen Euro teure Feuerwache, ist das eine wohltuende Pause. Denn das Setzen der bis zu 25 Meter in den Boden reichenden Bohrpfahlwände und Trägerbohlwände, die die Baugrube sichern sollen, ist mit enormem Lärm verbunden.

Schon beim ersten Spatenstich Mitte November hatte Bürgermeister Dieter Freytag (SPD) die Anwohner um Nachsicht und Geduld gebeten. Gottfried Meyers, der unweit des Neubaus zu Hause ist, sieht diese Tugenden längst überstrapaziert.

Sorge um die Bewohner des angrenzenden Seniorenheims geäußert

Er sorgt sich nach eigener Darstellung insbesondere um die Bewohner des unmittelbar angrenzenden Seniorenheims Johannesstift. „Es ist unbeschreiblich und unmenschlich, was die armen, alten und kranken Bewohnerinnen und Bewohner des Altenheims und die Anwohnerinnen und Anwohner in unmittelbarer Nachbarschaft täglich von morgens bis zum Nachmittag an Krach ertragen müssen. Es hämmert und kracht“, erklärt er. Auch werde der Bau künftig den Blick auf die Sonne verstellen, echauffiert er sich.

Meyers, einst Geschäftsmann und Vorsitzender der Brühler Einzelhändlervereinigung Wepag, hält das Gebäude für „absolut überdimensioniert“ und ein Vorhaben, das „Brühl in den Ruin führen wird“. Eine politische Mehrheit sah das jedoch anders und gab letztlich grünes Licht für die Errichtung der Wache, die die marode bestehende an der Rheinstraße ersetzen soll.

Der Baulärm wird laut Verwaltung am Montag, 13. Januar, wieder einsetzen. Es gibt jedoch Hoffnung auf Besserung. „Gegen Anfang März 2025 sollen alle Bohrpfahlwände und Trägerbohlwände gesetzt sein, so dass sich der Lärm verringert“, so die Stadt. Anschließend sei nur noch mit „normalem Baustellen- und dadurch bedingtem Verkehrslärm“ etwa durch den Abtransport des Erdaushubs zu rechnen.

Beim Ausschachten werden rund 45.000 Kubikmeter Erdreich bewegt, bis die rund acht Meter tiefe Baugrube fertiggestellt ist. Wenn das Wetter mitspielt, sollen die Tiefbauarbeiten bis April abgeschlossen sein. Dann kann der Rohbau in Angriff genommen werden. Bei reibungslosem Ablauf könnte die Feuerwache im zweiten Quartal 2028 fertiggestellt sein. Einschränkungen für den motorisierten Verkehr auf der Römerstraße soll es durch das Bauprojekt nicht geben.