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GraffitiAm Brühler Eisenwerk ist das wohl größte Streetart-Bild in Rhein-Erft entstanden

Lesezeit 2 Minuten
Zu sehen ist die Fassade des Brühler Eisenwerks.

An einer Fassade des Brühler Eisenwerks ist ein großes Streetart-Bild entstanden.

Graffiti-Künstler aus Münster haben im Auftrag des Unternehmens ein 16 mal 20 Meter messendes Bild gestaltet.

Im Brühler Osten ist in Kürze eines der größten Streetart-Bilder der Region zu bestaunen. Graffitikünstler verwandelten in den vergangenen vier Tagen die bislang triste Fassade des Eisenwerks auf Höhe der Einmündung von Berger- in die Kölnstraße in einen echten Hingucker.

Noch beeinträchtigt das für die Arbeiten aufgestellte Baugerüst den Anblick. Dieses wird jedoch in wenigen Tagen entfernt. „Ich bin gespannt, wie das Bild wirken wird, wenn es ohne Gerüst zu sehen ist“, sagt Matthias Pampus-Meder, Mitglied der Geschäftsführung der Eisenwerk Brühl GmbH.

Bild in Brühl zeigt Arbeiter am Schmelzofen

Das rund 16 mal 20 Meter messendes Bild zeigt einen Arbeiter in einer für die Tätigkeit am Schmelzofen typischer Montur. Er ist bekleidet mit Hitzeschutzanzug und abgedunkeltem Wärmeschutzvisier. „Als Vorlage diente uns ein Foto, das im Eisenwerk aufgenommen wurde“, so Philipp Scharbert, Chef der beauftragten Agentur „Lackaffen.de“. Es wird also außen sichtbar, was innen ein alltäglicher Anblick ist.

Im Eisenwerk, das mit rund 1600 Mitarbeitern der größte Arbeitgeber der Stadt ist, werden Motorblöcke für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge im Eisenguss-Verfahren hergestellt. Jährlich werden rund drei Millionen Stück von Brühl aus an Autokonzerne im In- und Ausland geliefert.

Derzeit ist das Unternehmen bestrebt, mit technischen Neuerungen die Umweltbelastung und insbesondere die Emissionen zu minimieren. So wird bis zum kommenden Jahr eine moderne Abluftreinigungsanlage gebaut. Dabei entsteht eine Rohrbrücke über die Kölnstraße und auf der dem Werk gegenüberliegenden Straßenseite wird ein rund 60 Meter hoher Kamin errichtet.

Die vielen Brühlern vertrauten Gerüche des Werks sollen dadurch weniger intensiv wahrzunehmen sein. Noch einschneidendere Verbesserungen verspricht man sich vom Bau weiterer technischer Anlagen, die bis 2027 fertig werden sollen.

„In den Gesprächen mit der Stadt über die Neuerungen kam die Idee auf, die geplanten Anlagen und auch die Fassade des bestehenden Gebäudekomplexes künstlerisch aufzuwerten“, so Pampus-Meder. Schließlich sei man auf die Graffiti-Künstler aus Münster aufmerksam geworden. „Ich war sofort begeistert von deren Arbeiten“, so der Eisenwerkschef.

Es sind daher immer Leute dabei, die das seit Jahren machen
Philipp Scharbert, Chef der Agentur Lackaffen.de

Die Agentur rückte nun mit sechs Mitarbeitern in Brühl an, um das Motiv auf die Fassade zu sprühen. Rund 200 Dosen mit Farbe wurden laut Scharbert verbraucht. Gesprüht wurden nach und nach einzelne, einen Quadratmeter messende Teilstücke. Um diese Raster perfekt ineinander übergehen zu lassen, brauche es Erfahrung, sagt der Agenturchef. „Es sind daher immer Leute dabei, die das seit Jahren machen“, betont er.

Für seine Agentur wird es nicht der letzte Auftrag in Brühl gewesen sein. Schon jetzt ist klar, dass die Künstler aus Münster auch die geplanten neuen Anlagen am Eisenwerk verschönern werden.