InlineskatingBlinder Bergheimer wird Deutscher Meister in seiner Altersklasse
Bergheim/München – Die Corona-Pandemie hatte zwischenzeitlich auch das Josef-Riefert-Inklusionsteam ausgebremst. Kürzlich konnten der Bergheimer und seine Sportler wieder auf die Bahn. Riefert, der unlängst mit dem Heiner-Leßmann-Preis ausgezeichnet worden war, macht seit vielen Jahren Sport mit Menschen mit Behinderung. Jetzt nahm er mit dem blinden Felix Michalski (18) auf Inlineskates an den Deutschen und Bayrischen Meisterschaften für Inlineskater in München teil.
Normalerweise werden die Deutschen Meisterschaften auf Halbmarathonstrecke ausgetragen. Aber derzeit ist ja bekanntlich alles anders, sodass Riefert und Michalski nur zwei Runden auf der Olympia-Ruderregattastrecke von 1972 in Oberschleißheim fuhren. Felix wurde dabei Fünfter unter den blinden Skatern. In seiner Altersklasse darf er sich nun Deutscher Meister nennen.
Er blieb auf den knapp zehn Kilometern unter 40 Minuten. Da ist es auch egal, dass er der einzige in dieser Altersgruppe war. Bei dem Duo-Lauf streckt „Guide“ Riefert beide Hände nach hinten, sodass Michalski sich festhalten kann. Dann schiebe der 18-Jährige seinen Vordermann sozusagen, berichtet sein Vater Martin Michalski. Fahrer mit mehr Erfahrung führen schräg versetzt, so weit sei sein Sohn aber noch nicht.
Bergheim: Erste Runden beim Citylauf
Ausrichter der Deutschen Meisterschaften waren die Skater Munich, für die Riefert selbst ins Rennen gegangen war. Er wurde in der Altersklasse Ü 60 Fünfter bei den Deutschen und Zweiter bei den Bayrischen Meisterschaften. Seit etwa fünf Jahren fahren Michalski und Riefert zusammen, berichtet Felix’ Vater. Kennengelernt hätten sie sich durch Bekannte. Beim Bergheimer Citylauf seien sie dann gemeinsam die ersten Runden gelaufen.
„Die Chemie stimmte von Anfang an“, berichtet der Vater. Felix fährt nicht nur Inliner, er läuft auch gern. Beim Köln-Marathon gehörte er der Inklusionsstaffel an. Normalerweise trainieren er, Riefert und die anderen Sportler des JR Racing Inklusionsteams einmal in der Woche in Bergheim, entweder in der Gutenberghalle oder auf dem Terra-Nova-Speedway.
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Aber lange war Pause wegen der Pandemie, auch ins Fitnessstudio konnte Felix nicht, so sein Vater. Deshalb habe er sich richtig auf den Trip nach München gefreut. „Er war froh, dass er wieder fahren konnte.“ Innerhalb der Szene der blinden Skater kenne man einander, sagt Martin Michalski. Regelmäßig habe sein Sohn Kontakt zu einem Kollegen aus Nürnberg. Auch in München habe er Bekannte getroffen.