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Zuständigkeits-WirrwarrBergheimerin findet Schwan – Vogel stirbt trotz Not-OP

Lesezeit 3 Minuten
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Schwan Elisabeth ist leider verstorben.

Bergheim – Als Heike Wieneke am vergangenen Sonntag mit ihren beiden Hunden spazieren ging, traf sie um 9.30 Uhr an der Straße zwischen Thorr und Widdendorf auf einen Schwan, dem es ihrer Einschätzung nach nicht gut ging. Zunächst verscheuchte die Bergheimerin den Vogel von der Straße, weil sie fürchtete, dass er angefahren werden könnte. Sie drehte ihr Runde mit den Hunden und hoffte, der Schwan sei weg, wenn sie wiederkomme. War er aber nicht.

„Ich packte meine Hunde ins Auto und ging auf das Tier zu, das mich zwar anfauchte, aber keinerlei Anstalten machte wegzufliegen“, berichtet sie. Er sei ziemlich wackelig auf den Füßen gewesen. Wieneke drängte den Vogel auf einen Feldweg, weil sie hoffte, dass er dort genug Platz für einen Startanlauf haben würde. „Aber auch das klappte nicht.“ Selbst als eine entgegenkommende Familie den Schwan bedrängte, um ihn zum Abflug zu bewegen, rührte er sich nicht.

Bergheim: Schwan fiel Böschung hinunter

„Irgendwann ist er dann die Böschung am Wiebach runtergefallen. Da sah man: Der kann alleine nicht“, erzählt Wieneke einige Tage später. Sie wollte helfen. „Ich konnte das Tier doch nicht sich selbst überlassen.“ Doch was dann passierte, ärgert sie immer noch. Niemand fühlte sich zuständig. Zuerst rief sie die Feuerwehr an, die sie an die Polizei verwies, die wiederum empfahl, einen Förster anzurufen. Wieneke sagte dem Polizisten, dass sie keinen Förster kenne. Der Polizist versprach, selbst einen Förster zu informieren.

Wieneke und die später hinzugekommene Frau warteten. Schließlich rief Wieneke beim Bergheimer Tierheim an. Die Experten dort erklärten den Frauen, wie sie das Tier mit einer Decke zu ihnen bringen könnten. Dann tauchten zufällig Streifenpolizisten auf. Und die konnten die Feuerwehr dazu bewegen, den Schwan ins Tierheim zu bringen.

Gute Nachrichten aus dem Tierheim Bergheim

Von dort gab es zunächst gute Nachrichten: „Der Schwan ist zu dünn und ein wenig schwach, aber mit Medikamenten und guter Pflege wird er in Kürze wieder fit für das Leben in der Natur sein“, schrieb das Tierheim-Team bei Facebook. Am Samstag kam dann doch die traurige Nachricht: „Wir sind ganz traurig, denn unser Schwan ist gestorben. Als es ihm gestern zusehens schlechter ging, haben wir ihn wieder zur Vogel-Fachtierärztin gebracht. Dort wurde er geröngt und die Diagnose war eine massive Darmentzündung, vermutlich durch einen Fremdkörper. Wir haben ihn direkt not-operieren lassen, aber er hat es leider nicht geschafft.“

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Dirk Bergmann war mit dem Schwan bei der Tierärztin.

Für Wieneke ist es aber nach wie vor nicht okay, dass sich niemand zuständig fühlte. „Ich konnte den Schwan nicht ins Auto packen, genauso wenig wie zum Beispiel ein Reh oder einen Fuchs.“ Sie wünsche sich klare Handlungshinweise für solche Fälle, zum Beispiel auf der Homepage der Stadtverwaltung.

Stadt Bergheim gibt Auskunft

Aus dem Rathaus heißt es auf Anfrage, dass in diesem Fall die Feuerwehr tatsächlich nicht zuständig gewesen sei. Die sei zuständig, wenn es um augenscheinlich verletzte Tiere oder solche gehe, die einen Unfall gehabt hätten. Das sei – „so sachlich das auch klingen mag“ – in diesem Fall nicht so gewesen, erklärt Stadtsprecherin Christina Conen. Außerdem gelte ein Schwan als Wild- und nicht als Fundtier, wie zum Beispiel ein freilaufender Hund.

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Informationen für solche Fällen gibt es laut Bergheimer Stadtverwaltung bei der Feuerwehr, der Polizei, dem Tierheim, dem Förster oder bei Auffangstationen für Wildtiere. Grundsätzliche Informationen darüber, wie man sich verhalten sollte, wenn man ein möglicherweise verletztes oder verwaistes Wildtier findet, hat der Deutsche Tierschutzbund.