Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Zukunft für La MusicaBergheims Bürgermeister ist bei der Musikschule optimistisch

Lesezeit 3 Minuten
Die drei stehen vor dem Bergheimer Rathaus und lächeln in die Kamera.

Bürgermeister Volker Mießeler (l.) mit Theresa Meumertzheim und Peter Protschka, der Schulleitung von La Musica

Eigentlich haben alle Kommunen für Ende 2025 ihre Mitgliedschaft im Zweckverband La Musica gekündigt. Aus Bergheim kommen optimistische Stimmen. 

Die Musikschule La Musica hat eine Zukunft – das ist jedenfalls die Einschätzung des Bergheimer Bürgermeisters Volker Mießeler, der zugleich Vorstehers des Zweckverbandes ist.

Dabei wird Stand heute der Zweckverband am Ende des Jahres Geschichte sein. Erst hatte die Stadt Bedburg ihren Austritt für Ende 2023 angekündigt, dann folgten auch Elsdorf, Pulheim und Kerpen zum Jahresende von 2025. „Bergheim hat dann als Kommune auch gekündigt“, sagt Mießeler. „Das Ziel war aber schon in der Kündigungsformulierung, dass wir am liebsten mit allen Kommunen zusammenbleiben wollen.“

Bergheim: Kommunen könnten die Kündigungen zurücknehmen

Ein positives Signal kam dann aber doch: Es gründete sich eine Taskforce, an denen sich die fünf Kommunen beteiligten und in der sie Gedanken zur Konzeption von La Musica und ihrer fachlichen und personellen Ausrichtung austauschten.

Nun will sich Volker Mießeler am 20. März mit seinen Bürgermeisterkollegen beraten. „Und das verbunden mit der Wunschvorstellung meinerseits, dass wir dann die Räte für Juli, bestenfalls also noch vor der Sommerpause, bitten, die Kündigung zurückzunehmen.“ Es müsste also jede Stadt, die doch weiter bei La Musica bleiben will, einen Ratsbeschluss dazu fassen.

Neue Schulleitung von La Musica nicht vom Konflikt abgeschreckt

Volker Mießeler ist optimistisch, dass der Zweckverband weiter bestehen wird, wenn die Musikschule ihre Errungenschaften kommuniziert. Es war auch dieser Optimismus, mit dem er im August 2024 trotz der unklaren Lage eine neue Schulleitung für La Musica gewinnen konnte. Peter Protschka und Theresa Meumertzheim waren gut informiert über die Umstände, als sie im August ihre Stellen antraten. „Mich hat das nicht abgeschreckt“, sagt Protschka.

Er kam bereits mit Erfahrungen als Musikschulleiter in Rheinbach und Bergisch Gladbach und ist über den Verband deutscher Musikschulen auf die Stelle in Bergheim aufmerksam geworden. „Die Arbeit, die hier an der Schule passiert, ist sehr hochwertig. Die Kolleginnen und Kollegen sind teilweise schon seit Jahrzehnten dabei und sind der Schule sehr verbunden. Da können wir wirklich mit einem sehr guten Kollegium wuchern.“

Städte sollen gleichermaßen von Musikschule La Musica profitieren

Eine Sorge hinter den Austritten war, dass die eigene Kommune vielleicht zu viel Geld bezahlt und dafür nicht genug zurückbekommt. Protschka sagt dazu: „Wir versuchen als Leitung natürlich alle paritätisch zu bedenken und das auszugleichen. Wo nicht viel passiert, gehen wir aktiv auf die Kommunen zu.“ Und auch Meumertzheim betont, dass die Musikschule ein Angebot für die Kommunen schaffen will, die ihren Wünschen entspricht. „In Städten, wo weniger Einzelunterricht stattfindet, würden wir mehr in Kooperationen gehen. Wir haben da viele Ideen.“

Eine Baustelle in einem interkommunalen Projekt ist also die richtige Balance. „Man muss eben auch schauen, dass die Städte gleichermaßen von La Musica profitieren“, sagt Mießeler. Früher habe sich die finanzielle Beteiligung der Städte an ihrer Größenordnung orientiert, jetzt plane man auf die tatsächliche Nutzung der Angebote und die konkreten Schülerzahlen einzugehen. Auch zur Frage, ob die Musikschule als Verein besser organisiert wäre anstatt als Zweckverband, gebe es unterschiedliche Meinungen – laut Mießeler habe ein Gutachten keine Vorteile eines Vereins gegenüber dem Zweckverband aufgezeigt.

„Wir wollen die anderen Städte davon überzeugen, dass das, was die Musikschule gerade leistet, fantastisch ist - gerade die letzten sieben bis acht Monate, seit die neue Schulleitung da ist. Das ist einfach enorm“, sagt Volker Mießeler. Denn ein Angebot in dieser Vielfalt könne eine Kommune sich alleine schlichtweg nicht leisten. Das reicht von der musikalischen Früherziehung in Kitas über niedrigschwellige Angebote bis hin zur Spitzenförderung in unterschiedlichsten Instrumentengruppen.

Auf fünf Köpfe verteilt, entstehe für jeden einzelnen weniger Belastung, so Mießeler. Und dass das Angebot auch genutzt wird, zeigen auch die Schülerzahlen, die sich aktuell auf 950 belaufen. Im Vergleich zum August 2024 mit 750 Schülerinnen und Schüler geht die Kurve also nach oben.