Das Kloster musste 1966 dem Tagebau weichen. Dort markiert ein Findling den Standort. Das reicht den Vereinsgründern nicht. Das planen sie.
Ort der StilleVerein plant Kapelle am früheren Standort des Klosters Bethlehem in Bergheim
Ein Findling erinnert an den Standort des 1966 im Zuge des Tagebaus Bergheim abgebrochenen Klosters Bethlehem. Zu wenig, wie nicht nur Uwe Ulbrich befand. Mit einigen Mitstreitenden entwickelte er die Idee, dort eine Gedenkstätte zu errichten. Jetzt gründete sich im Aachener Tor der „Förderverein Kapelle Bethlehem“.
Nachdem die 15 Anwesenden, darunter Vertreter der katholischen Pfarre, Politiker sowie interessierte und geschichtsbeflissene Bürgerinnen und Bürgerinnen sich eine vorbereitete Satzung gegeben hatten, wählte die Versammlung Uwe Ulbrich zum Vorsitzenden. Seine Stellvertreterin ist Ex-Bürgermeisterin Maria Pfordt. Schriftführer ist Johannes Hübner, Schatzmeisterin ist Birgit Mödder.
Bergheimer Verein möchte einen Ort der Stille und Begegnung schaffen
Alle wurden einstimmig bei eigener Enthaltung gewählt. Ebenso einmütig fiel die Wahl der Beisitzenden Saskia Scheuer, Astrid Dahmen, Kai Faßbender, Hermann-Josef Falterbaum und Manfred Hettinger aus.
Geplant ist auf dem Fortunafeld, wo das Kloster an legendenträchtiger Stelle vor der Auskohlung knapp 300 Jahre lang betrieben wurde, „ein Ort der Stille, der Begegnung, des Gebets und ein Mahnmal des Friedens“, wie es in der Satzung heißt. Der Verein möchte ein Gebäude errichten, das durch „zeitgenössische Architektur“ geprägt sein soll. Dieses Ziel möchte man in fünf Jahren erreichen. Denn noch müssen rechtliche Voraussetzung für eine Gedenkstätte geschaffen und ein Architekt gefunden werden.
„Der Verein soll das Fundament für die Realisierung schaffen“, so Ulbrich. „Ich war gleich begeistert von der Idee. Ein Stein als Gedenkstätte ist einfach zu wenig“, lobte Pfordt die Idee, die Ulbrich bereits vor sechs Jahren entwickelt hatte.
Die katholische Ortskirche hatte parallel, wie Kirchenmusiker Manfred Hettinger erläutert, die Idee, aus der Stätte etwas zu machen. Schließlich liege auf dem Fortunafeld „die geografische Mitte“ der in Gründung befindlichen katholischen pastoralen Einheit Bergheim, die alle Bergheimer Kirchorte zusammenfasst. „Der Stein war mir immer zu wenig. Das ist eine geniale Idee“, lobte auch Pfarrer Christian Hermanns.
Finanziert werden soll die Gedenkstätte, die nicht konfessionell gebunden sein soll und für die vielleicht ein Architektenwettbewerb ausgelobt werden soll, mit Förder- und Sponsorengeld, mit Spenden und mit Einnahmen aus Veranstaltungen. Mitglied werden in dem Verein kann jede natürliche und juristische Person. Der Jahresbeitrag beträgt 20 Euro. Ein Flyer zur Mitgliederwerbung und Internetauftritte sollen jetzt vorbereitet werden. Jährlich soll es eine Mitgliederversammlung geben.