Die Bergheimer Grünen fordern eine Anbindung über ertüchtigte Wege, eine Schranke soll installiert werden.
Schneller an die EinsatzorteFeuerwehr soll K22n in Bergheim nutzen können – Feldweg muss ertüchtigt werden
Fahren Feuerwehr und Rettungswagen bald über die K22n, um schneller an Einsatzorten in Ober- und Niederaußem zu sein? Bündnis90/Die Grünen fordern per Antrag an den Feuerwehrausschuss im Stadtrat die Befürwortung der Anbindung und durch die Verwaltung die Prüfung der Umsetzung und Bereitstellung der Gelder.
Über die K22n quer über das Fortunafeld beträgt die Fahrstrecke vom Bergheimer Feuerwehrhaus an der Kölner Straße zum Oberaußemer Kreisel Am Villerand 2,4 Kilometer, über den Quadrath-Ichendorfer Wacholderweg knapp 7 Kilometer und über die B 477 gar 7,5 Kilometer. Zudem müssen auf den Umwegen um den ehemaligen Tagebau zeitraubend Ortslagen durchfahren werden. Das kostet wertvolle Sekunden auf dem Weg zum Einsatzort.
Rettungsfahrzeuge könnten geradewegs nach Oberaußem fahren
Sekunden, die nach Ansicht der Bündnis-Grünen gespart werden können, wenn die Einsatzfahrzeuge am derzeitigen kleinen Wanderparkplatz neben der Wache auf das Fortunafeld (An der alten Kohlebahn) einbiegen und nach Querung der Bahngleise und über den derzeitigen Feldweg (Bergheimer Randweg) zur Kreuzung L 361n/K 22n und von dort aus geradewegs nach Oberaußem fahren würden. Dazu müssten knapp 500 Meter Feldweg ertüchtigt und asphaltiert werden.
Nahe des Treffpunkts der beiden Straßen – die eine in ferner Planung, die andere im ersten Abschnitt im Bau – ist ein vom Stadtrat gewünschter Wanderparkplatz geplant. Der könnte dann schon jetzt über die Straße erreicht werden. Dahinter soll eine Schranke, die nur bei Einsätzen geöffnet wird, den allgemeinen Autoverkehr aussperren. Am Thorrer Ostende der Römerstraße gibt es seit Jahren eine vergleichbare Lösung. So lautet der Plan des Ausschussvorsitzenden Wolfram Werner Franke und des Fraktionsvorsitzenden Peter Hirseler (beide Grüne).
Zur Untermauerung führen sie den Brandschutzbedarfsplan an, in dem steht, dass bei einer weiter sinkenden Verfügbarkeit der ehrenamtlichen Kräfte mehr Hauptamtliche eingestellt werden müssten und in Nieder- und Oberaußem eine weitere Feuerwache gebaut werden müsste. „Das würde die Stadt Millionen kosten“, sagt Hirseler. „Bis zur Fertigstellung der K22n können noch sechs bis acht Jahre vergehen“, fürchtet Franke.
„Es gibt zurzeit keine Unterversorgung, auch dank der starken Freiwilligen Feuerwehr. Wir erreichen unsere Ziele – auch in Niederaußem mit der Bergheimer Drehleiter – in den vorgeschriebenen acht Minuten“, sagt Feuerwehrchef Torsten Flemm auf Nachfrage. „Aber die K22n würde schon eine zeitliche Verbesserung bringen. Jede Minute zählt.“
Rettungswache in Nieder- oder Oberaußem steht derzeit nicht an
Die Wache sei schließlich vor Jahren mit Blick auf die K22n an die Kölner Straße gebaut worden. Zu Bedenken gibt er, dass der unbeschrankte Bahnübergang kritisch sei und die Bahn einbezogen werden müsse, was die Umsetzung des Grünen-Plans verzögern könnte.
Der Neubau einer Wache in Nieder- oder Oberaußem stehe derzeit nicht an. „Ob das nötig wird, wird der Brandschutzbedarfsplan, der derzeit in Fortschreibung ist, zeigen.“ Kritik üben die Grünen daran, dass es auf der neuen Kreisstraße keine Querungshilfen geben soll. „Das ist unzumutbar, besonders für ältere Menschen und Familien mit Kindern, wenn da Autos mit Tempo 100 fahren“, sagt Hirseler.
Ein weiterer Vorschlag ist die Aufwertung des grob geschotterten, fürs Radeln kaum tauglichen Wegs zwischen dem Parkplatz Martinswerk auf der Quadrather Seite der Bahnbrücke bis zum Fortunafeld (An der Kohlenbahn) und später bis zum Radweg an der K22n. „Dadurch kann man die für Fahrräder enge Unterquerung der Brücke sparen. Zudem ist der Weg im Masterplan Mobilität bereits als Teil des Radhauptnetzes ausgewiesen“, sagt Franke. Der Ausschuss wird sich in seiner nächsten Sitzung, am 3. Dezember, um 17 Uhr im Rathaus, mit dem Grünen-Antrag befassen.