Nach der Bebauung am Ende der Sandstraße tritt die alte Regelung wieder in Kraft. Es hagelt Proteste aus der Nachbarschaft.
„Die Anwohner jubeln“Oleanderstraße in Quadrath-Ichendorf wieder für Anlieger reserviert
Seit gut zwei Wochen ist die Oleanderstraße wieder eine Anliegerstraße. An den beiden Enden der Straße an der Ahestraße und an der Sandstraße wurden jetzt entsprechende Schilder aufgestellt. „Wir haben damals in einer ruhigen Wohnstraße gebaut. Uns war zugesichert worden, dass das so bleibe. Daher wollten wir den Zustand jetzt wieder hergestellt haben“, sagt Alfred Friedrich, Fraktionschef der Bergheimer FDP und selbst Anwohner der Oleanderstraße, sichtlich erfreut über den wiedererlangten Zustand der Straße. „Die Anwohner jubeln.“
Kritisiert wird die Regelung von einigen Anwohnenden der Wohngebiete an der parallel verlaufenden Straße Auf der Helle, die keine Anliegerstraße ist. Diese Straße werde nun wieder stärker frequentiert, „obwohl sich hier sensiblere Bereiche wie Schwimmbad und Sportanlagen, das Altenheim der Awo, Schulen und der Tierpark befinden. Auch bietet die Variante Auf der Helle wegen ihrer Fahrbahnbreite eher Gefahrenpotenzial“, schreibt ein Anwohner der Brucknerstraße an die Redaktion. Er vermutet, dass sich eine „elitäre Minderheit“ der Anlieger der Oleanderstraße durchgesetzt habe, „die eine verträgliche Verteilung der Verkehrsströme verhindert“.
Die Bergheimer Stadtverwaltung führt auf Anfrage aus, dass die Anliegerstraße „nach mehreren Gesprächen und Bürgerwerkstätten mit den Anwohnenden der Oleanderstraße eingerichtet“ worden sei. Zwar habe es einen politischen Antrag, jedoch keinen politischen Beschluss zu diesem Vorgehen gegeben, da es sich um eine verkehrsbehördliche Anordnung handele, für die es keines Beschlusses bedurft habe. Eine zusätzliche Belastung der Straße Auf der Helle sei nicht berücksichtigt worden, „da hier nicht von einer zusätzlichen Belastung, sondern von einer gleichbleibenden Belastung gesprochen werden kann“, da „die Verkehre auch zuvor über Auf der Helle fahren mussten. Daran hat sich nichts geändert“, schreibt die Verwaltung weiter.
In den 70er-Jahren war die Oleanderstraße als Stichstraße durch ein zu erschließendes Neubaugebiet konzipiert worden. Die Zufahrt war lediglich über die Ahestraße möglich, die Straße mit einem Grünstreifen zur Sandstraße hin abgebunden worden. Anfang des vergangenen Jahrzehnts war die Erweiterung des Baugebiets bis an die Sandstraße beschlossen worden. Die Wohnstraße sollte mit Pollern zur Sandstraße, die Einsatzfahrzeugen die Durchfahrt ermöglichen, abgesperrt werden.
Im Zuge der Bauarbeiten war die Straße vor einigen Jahren geöffnet worden, die Anliegerbeschränkung aufgehoben worden, auch weil die Ahestraße lange wegen Kanalarbeiten gesperrt war. Vor eineinhalb Jahren hat Friedrich Verwaltung und Politik erneut aufgefordert, den Urzustand wieder herzustellen. Jetzt wurde das Ansinnen der Anlieger umgesetzt. „Wir haben erreicht, dass die Straße wieder so ruhig ist, wie früher“, betont Friedrich.