Die Stadt Bergheim hat Interesse, die ehemalige Polizeiwache an der Schützenstraße samt Grundstück zu erwerben. Seit dem Umzug der Polizei an die Sportparkstraße im Oktober 2023 steht die Immobilie leer. Nach einem SPD-Antrag, den Kauf anzustreben, geriet das Thema auf die Tagesordnung des Ausschusses für Soziales, Finanzen und Liegenschaften.

„Aus unserer Sicht eignet sich dieses Grundstück durch die zentrale Lage insbesondere für einen Neubau der Remigiusschule“, sagt SPD-Fraktionschef Franz Schallenberg. Auch solle die Stadt prüfen, ob ein Vorkaufsrecht für die Liegenschaft rechtlich zulässig sei. Die Verwaltung führte aus, dass sie beim derzeitigen Besitzer, dem Bau- Liegenschaftsbetrieb (BLB) NRW, bereits im Juni Interesse am Kauf bekundet habe. Das Verfahren läuft noch bis Mitte September. Laut Bürgermeister Volker Mießeler (CDU) „stehen die Chancen nicht schlecht“.

„Es ist bereits Geld für den Erwerb im Haushalt 2024 bereitgestellt“, sagte Mießeler gegenüber dieser Redaktion. „Ich beschäftige mich bereits seit drei Jahren mit dem Thema“, erläuterte er weiter. Alle Fraktionsvorsitzenden seien schon im August über das Vorhaben informiert worden. Der Antrag sei durch „rein politisches Kalkül“ motiviert und damit überflüssig. „Das ärgert mich. Die Bürger sollen erkennen können, dass die Politik sachorientiert arbeitet. Sonst führt das zur Politikverdrossenheit“, empört er sich.

Hinter der ehemaligen Wache könnte eine Dreifachturnhalle entstehen

Auf dem Gelände könnte nach seiner Vorstellung hinter dem Ex-Polizeigebäude eine Dreifachhalle entstehen, zudem benötige das Erftgymnasium Erweiterungsmöglichkeiten. Und zu gegebener Zeit könne auch überlegt werden, ob die Remigius-Grundschule aus dem Bergeimerdorf auf dem Gelände angesiedelt werden könne. Das hänge auch von der Entwicklung des Baugebiets an der Heerstraße ab. „Dann entstünde dort ein Schulcampus“, erläutert Mießeler.

„Die CDU begrüßt das Kaufinteresse, um das Gelände für schulische Zwecke zu nutzen“, unterstrich Hermann-Josef Falterbaum (CDU), Vorsitzender des Ausschusses. „Es ist mehr als albern und unseriös, mittels eines Antrages den Bürgermeister zu bitten, etwas zu tun, was bereits lange auf dem Weg ist“, sekundierte auch CDU-Fraktionschef Christian Karaschinski. Zusammen mit der FDP lehnte die CDU den SPD-Antrag ab, mit der Begründung, dass es bereits ausreichend Bestrebungen gebe, die Liegenschaft zu erwerben.

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Eva-Maria Zumbé

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Laut Auskunft des BLB erfolgt nach Abschluss des Interessenbekundungsverfahrens eine Abstimmung mit den zuständigen Ministerien. Anschließend – voraussichtlich im Herbst – werde das BLB wieder Kontakt mit der Stadt aufnehmen.