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KI-OffensiveMicrosoft kann in Bergheim ab Sommer Rechenzentren bauen

Lesezeit 2 Minuten
Auf dem Foto sind die Schränke eines Rechenzentrums zu sehen.

In Rechenzentren werden Unmengen an Daten transferiert.

Der Rückhalt für die Ansiedlung des Unternehmens ist unverändert groß. Die Politiker beschlossen den Bebauungsplan. Kritik vom BUND.

Der Bau der geplanten Rechenzentren des amerikanischen Technologie-Unternehmens Microsoft im Nordkreis hat eine weitere Hürde genommen. Mit einer Gegenstimme der Fraktion „MDW! – Die Linke“ hat der Stadtrat Bergheim zu Wochenbeginn den Bebauungsplan für die sogenannten Hyperscaler beschlossen.  

Das Unternehmen hat nach Angaben einer Rathaussprecherin bereits einen ersten Bauantrag gestellt. Ziel ist es, nach der Erteilung der Baugenehmigung mit dem Bau zügig zu beginnen, möglichst schon in diesem Sommer. Bürgermeister Volker Mießeler spricht von einem weiteren Meilenstein: „Die Ansiedlung des Rechenzentrums ist für Bergheim von außergewöhnlicher Bedeutung und ist der Gamechanger im Transformationsprozess des Rheinischen Reviers von der Kohle zur KI.“

Teil eines  KI-Investitionspakets mit einem Volumen von 3,2 Milliarden Euro

Bereits jetzt spüre die Stadt Bergheim jetzt die enorme Sogwirkung bei der Nachfrage nach Gewerbeflächen. Zusätzliche Arbeitsplätze entstünden und gäben dem Wirtschafts- und Wohnstandort Bergheim einen enormen Schub.

Mit dem Digitalpark in Niederaußem werde zudem für technikorientierte Unternehmen ein innovatives Gewerbegebiet geschaffen. Ortsansässige Unternehmen profitierten laut Mießeler ebenfalls. Handwerker, Dienstleister und Bauunternehmen würden sich bereits in der Bauphase um Aufträge rund um das Vorhaben bewerben können.

Auf dem Foto ist Bergheims Bürgermeister Volker Mießeler zu sehen.

Der Bergheimer Bürgermeister Volker Mießeler spricht von einem weiteren Meilenstein für die Entwicklung seiner Stadt.

Eines weiteres dieser Rechenzentren soll in Bedburg gebaut werden. Entsprechende Beschlüsse sollen in Bergheims kleinerer Nachbarstadt ebenfalls in Kürze beschlossen werden. Die beiden Vorhaben im Rhein-Erft-Kreis sind Teil eines Microsoft-Investitionspakets zu Künstlicher Intelligenz mit einem Volumen von 3,2 Milliarden Euro.

In solchen Rechenzentren ist eine sehr große Zahl von Servern in einem Netzwerk verbunden, hier werden Daten gespeichert und berechnet.  Im Jahr 2026 sollen die beiden Rechenzentren in Betrieb gehen. Microsoft betreibt weltweit mehr als 300 Rechenzentren.

Microsoft-Vertreter nahmen Petition mit Unterschriften nicht an

Achim Brauer, der Vorsitzende der Fraktion „MDW! – Die Linke“, wirft der Stadt ein intransparentes Verfahren vor. Sie habe ihm zwar vor der Sitzung den 22-seitigen städtebaulichen Vertrag mit Firma Microsoft vorgelegt; sein Antrag auf 30-minütige Unterbrechung, um das Papier zu lesen, sei aber angelehnt worden – nur die Grünen hätten ihn darin unterstützt. Er sei fassungslos angesichts eines solchen Vorgehens, teilte Brauer in einer Pressemitteilung mit. Er werde sich rechtlich beraten lassen.

Kritik kommt seit Bekanntwerden der Pläne vom Umweltverband BUND. Microsoft solle seine in Bedburg und Bergheim geplanten Großrechenzentren nicht auf Ackerflächen baue, sondern auf nicht mehr benötigten Industrieflächen. Im März wollten die Naturschützer eine entsprechende Online-Petition mit 79.000 Unterschriften an Microsoft übergeben. Deren Vertreter ließen die Initiatoren bei einer Veranstaltung vor der Messe Essen aber stehen.