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„Was will denn der Glatzkopf von mir?“Bedburger Ehepaar feiert Diamanthochzeit

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Ehejubiläum feiern Herta und Willi Schwieren.

Bedburg-Kaster – Willi Schwieren hatte 1959 den Urlaub in Lützenhardt von der Mutter als Belohnung zum bestandenen Examen geschenkt bekommen. Herta Obsts Arbeitgeber in Bruchsal hatte Betriebsferien, und so hat sie zur selben Zeit ein paar Tage in dem Schwarzwalddorf ausgespannt.

In einem Gasthof hat er sich direkt in sie, sie sich eher zurückhaltend („Was will denn der Glatzkopf von mir?“) in ihn verliebt. Vor 60 Jahren heiratete das Paar in Kirdorf und feiert jetzt Diamanthochzeit.

Bedburg: Architekt Willi Schwieren entwirft bis heute Häuser

Herta Schwieren (84) wurde in Sachsen-Anhalt geboren, besuchte die Oberschule und arbeitete im Büro eines Sägewerks. 1957 wollte sie aus der DDR weg und ging zu einer Verwandten nach Bruchsal, wo sie wiederum Arbeit in einem Büro fand. 1960 zog die junge Frau ins Rheinland, arbeitete ein Jahr im Bedburger Rathaus und danach bis vor 19 Jahren im gemeinsamen Architekturbüro. Danach pflegte sie die hochbetagte Schwiegermutter.

Willi Schwieren (86) besuchte die Volksschule in Kirdorf, absolvierte eine Schreinerlehre, besuchte dann parallel zur Arbeit als Geselle die Abendschule und danach die Ingenieurschule in Aachen, die er 1960 als diplomierter Architekt verließ. Nach einer Tätigkeit in einem Architekturbüro machte er sich 1968 selbstständig, und entwirft bis heute Einfamilienhäuser und kommunale Gebäude, unter anderem für seine Heimatstadt und die Nachbarschaft.

Das Eherezept

Sie sagt: Er ist immer da, hat jetzt sogar gelernt einzukaufen. Ich konnte und kann mich jederzeit auf ihn verlassen.

Er sagt: Sie ist immer fleißig gewesen, manchmal gar ein wenig übertrieben, und die Kinder konnten jederzeit mit allen Problemen zur Mama kommen. (ftz)

Nach den ersten Treffen im Schwarzwald, bei dem sie ihm die Sonnenbrandblasen im Schwimmbad verarztete, wurden regelmäßige Treffen hier und dort vereinbart. Nach der Hochzeit zog die junge Familie in eine Zwei-Zimmer-Wohnung in Bedburg, in der auch noch ein Zeichentisch Platz finden musste. 1967 siedelte sich die Familie, zu der heute drei Kinder und vier Enkel gehören, als eine der ersten am Eichenweg im Neubaugebiet Harffer Schlossallee an.

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Beider gemeinsames Hobby waren Tennis und Wandern. Aus seinem Wanderclub, der bis vor drei Jahren mehrtägige Wanderungen um Christi Himmelfahrt organisierte, ging 1975 der TC Kaster hervor, dessen Vorsitzender Willi Schwieren viele Jahre lang war. Die Frauen gingen um Fronleichnam auf Wandertour und spielten Tennis im TC. Später kam das Skilaufen hinzu. 20 Jahre lang fuhr die Familie in die Dolomiten zum Wintersport. Feiern wird das Paar im coronabedingt erlaubten kleinen Familienrahmen.