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Beregnung der ÄckerBedburger Landwirte graben gemeinsam nach Wasser

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Josef Hamm vom Beregnungsverband Pütz zeigt einen der sechs Brunnen, die die Landwirte bei Bedburg-Kirchtroisdorf haben bohren lassen.

Josef Hamm vom Beregnungsverband Pütz zeigt einen der sechs Brunnen, die die Landwirte bei Bedburg-Kirchtroisdorf haben bohren lassen.

Rund 20 Landwirte haben sich im Beregnungsverband Pütz zusammengeschlossen, um auf den Klimawandel und Dürresommer zu reagieren.

Im Jahr 2020 hatten viele Bedburger Landwirte die Nase voll. Ein heißer Sommer folgte auf den nächsten, und auf den Äckern verdorrten die Pflanzen. Die Ernte? Unberechenbar. Für die Landwirte ein untragbarer Zustand, zumal die Kunden in den Supermärkten Wert auf gleichbleibende Qualität legen - kleine schrumpelige Kartoffeln bleiben in den Kisten liegen.

Die Bauern schlossen sich im Beregnungsverband Pütz zusammen mit dem Ziel, gemeinsam Brunnen zu bohren und Grundwasser aus der Tiefe zu pumpen, um damit die Äcker zu bewässern. Vier Jahre nach der Gründung ist es jetzt soweit: Sechs Brunnen rund um Bedburg-Kirchtroisdorf sind abgeteuft, und insgesamt rund 22 Kilometer Leitungen ziehen sich in drei Strängen durch das Bedburger Stadtgebiet.

Bund und Land fördern das Bedburger Projekt mit Millionen

„Corona und der Ukrainekrieg haben uns ausgebremst, sonst wären wir schneller fertig geworden“, sagt Josef Hamm, Geschäftsführer beim Beregnungsverband. Nun seien nur noch Restarbeiten nötig, sodass im kommenden Sommer die Felder bewässert werden könnten. Die Brunnen seien gebohrt, drei Leitungsstränge gelegt und die Hydranten, an denen Standrohre angeschlossen werden könnten, seien gesetzt.

Der Abschluss der Arbeiten ist auch dringend nötig, denn die Frist für die Fördermittel läuft ab. Das Acht-Millionen-Euro-Projekt wird zu 70 Prozent von Land und Bund gefördert. Möglich macht das die nach dem trockenen Sommer 2018 erlassene Beregnungsrichtlinie, nach der die Nahrungsmittelversorgung sicherzustellen sei.

Die restlichen Kosten teilen sich die Mitglieder oder besser: die Bewirtschafter der Äcker. Mitglied im Verband sind rund 120 Eigentümer der Felder, die rund 1400 Hektar umfassen und allerdings von nur rund 20 Landwirten beackert werden. „Brunnen und Leitungen haben das Potenzial, sogar rund 2400 Hektar beregnen zu lassen“, sagt Hamm.

Die Brunnen liegen allesamt im südlichen Teil des Verbandsgebiets, das sich von Kirchtroisdorf bis Weiler Hohenholz und Gut Kaiskorb erstreckt. Weiter im Norden müsste zu tief nach dem Grundwasser gebohrt werden, da es dort wegen des Tagebaus Garzweiler abgesenkt ist. Die Landwirte haben die Schächte bis auf 60 Meter Tiefe abteufen lassen. „Das Wasser steht schon bei etwa 40 Metern“, sagt Hamm.

Seit einem Jahr regnet es ungewöhnlich viel

Dass es seit einem Jahr allerdings gar nicht mehr so trocken ist, sondern eher sehr nass, stört die Landwirte nicht. Immerhin ist die Anlage nicht so früh fertig geworden wie geplant. Und: „Das zeigt ja auch nur, wie unberechenbar das Klima geworden ist“, sagt Hamm.

Während 2022 wieder ein heißes und sehr trockenes Jahr war und auch im ersten Halbjahr 2023 nur wenig Regen gefallen ist, regnet es immer wieder überdurchschnittlich viel seit Juli vorigen Jahres. „Bis zum Juni dieses Jahres hat es seit Aufzeichnung der Wetterdaten noch nie so viel geregnet“, berichtet Hamm.