In Bedburg hat sich der Streit um die Musikkultur seit Jahren zugespitzt, meint unser Redakteur.
KommentarAus Bedburg und der Konzertgesellschaft wird kein Traumpaar mehr
Ob Streitkultur ein Teil von Kultur ist, kann philosophisch diskutiert werden. Im Kulturbetrieb sieht man oft Gegenteiliges. In Bedburg hat sich der Streit um die musikalische Kultur offenbar seit Jahren zugespitzt.
Jetzt ist der prall gefüllte Luftballon geplatzt, mit noch unbekannten Folgeschäden. Die Stadt-Kulturabteilung und die Konzertgesellschaft – das war keine Liebesheirat, sondern eine Zweckehe. Und eine erfreuliche – hat doch Bedburg mit den Klassik-Anbietern eine Gesellschaft, nach der sich andere Kommunen die Finger lecken würden.
Bedburg: Konzertgesellschaft im Streit mit der Kulturabteilung
Müßig nach den Grundursachen der schwelenden Ehekrise zu suchen. Ein Traumpaar werden die Rosenkrieger jedenfalls wohl nicht mehr. Dabei könnt es so einfach sein, streben doch beide ein schönes, nämlich musikalisch genießbares Angebot in der Kulturarbeit an. Zu klären wären die bekannt gewordenen Vorwürfe allemal, da es weniger um Grundsätzliches geht als um die Ausgestaltung der Beziehung.
Man müsste sich nur, vielleicht mit Unterstützung einer Eheberatung, so lange an einen Tisch setzen, bis man einander wieder gerne auf derselben Straßenseite begegnet. Die Konzertgesellschaft hat mit der Veröffentlichung des Streits unnötig Porzellan zerschlagen, das allerdings schon reichlich Sprünge aufwies. Die Profis der Stadt sollten jetzt die Größe besitzen, goldene Brücken zu bauen und den Ehrenamtlern des Vereins darauf den roten Teppich auszurollen, wo immer es geht.