Die Kundin nimmt die Tüte mit den Brötchen in Empfang und belässt es nicht bei einem simplen „Dankeschön“. „Toll, dass ihr wieder da seid“, sagt die Frau und verlässt die Bäckerei mit einem Lächeln. „Diesen Satz hören wir gerade sehr oft, und das freut uns immens“, sagt Jessica Küpper.

Sie und ihr Mann mussten die Bäckerei an der Offenbachstraße in Bedburg-West für mehrere Wochen schließen. Vermutlich war es ein Kurzschluss, der am 2. Dezember, mitten im Weihnachtsgeschäft, einen Brand an der Technik des Backofens auslöste. Der Schaden durch den Brand, der an einem Ruhetag am frühen Morgen ausgebrochen war, entpuppte sich schnell als derart groß, dass an Backwarenherstellung und -verkauf nicht mehr zu denken war.

Bedburg: Ruß war durch sämtliche Räume der Bäckerei gezogen

Nicht nur waren Kessel und Elektrik des Ofens zerstört, auch der Ruß stellte ein Problem dar, weil er viele Räume komplett durchzogen hatte. Sämtliche gelagerten Zutaten und Rohstoffe, allein drei Tonnen Mehl, fertiges Weihnachtsgebäck, Marzipan, Rosinen oder tiefgekühlte Kuchen mussten weggeworfen werden.

Da die Bäckerei drei Tage ohne Strom war, landete auch sämtliche Kühlware im Müll. Auch die Weihnachtsdeko war wegen des Rauchs nicht mehr brauchbar.

Mehrere Diebstähle

Imker sichert Verkaufsstand in Bedburg mit Videokamera

Von

Dietmar Fratz

Merken

Inzwischen hat die Bäckerei einen komplett neuen Backofen. Und dank der Hilfe von Bedburger Handwerkern konnte die Bäckerei in der Woche vor Weihnachten schon fast wieder flott gemacht werden. „Das war unglaublich“, sagt Jessica Küpper. Ein befreundeter Bäcker habe dann noch mit speziellen Bäckereiutensilien ausgeholfen, sodass der Ofen nach Neujahr wieder angeworfen werden konnte.

„Alles läuft, es muss nichts mehr geregelt werden“, sagt Jessica Küpper. Und ihre größte Sorge, dass sich nämlich die Kundinnen und Kunden in der Zeit der Schließung anders orientieren könnten, habe sich nicht bewahrheitet. „Unsere Stammkunden waren sofort wieder da.“