Wer eingeschränkt und auf die Hilfe eines der geschulten Vierbeiner angewiesen ist, soll bald überall in der Stadt Zutritt haben.
AssistenzhundeBedburg heißt geschulte Vierbeiner willkommen
Der Hund gilt oft nicht nur als der beste Freund des Menschen, er hilft in manchen Fällen als Assistenzhund auch denjenigen, die aufgrund dauerhafter Einschränkungen auf die besonderen Fähigkeiten der Tiere angewiesen sind. Bedburg wurde jetzt, gestützt auf einen einstimmigen Ratsbeschluss, als assistenzhundefreundliche Stadt anerkannt und kooperiert dabei mit dem Verein Pfotenpiloten.
Mithilfe von Assistenzhunden, die im Gegensatz zu Therapiehunden speziell auf die Bedürfnisse ihres Herrchens oder Frauchens ausgebildet werden, sollen hilfebedürftige Menschen ein mobileres und selbstbestimmteres Leben führen können. Voraussetzung dafür ist, dass Assistenzhunde ihre Menschen überall begleiten dürfen.
Das ist ihnen gesetzlich auch an den Orten erlaubt, wo andere Hunde üblicherweise nicht anzutreffen sind oder keinen Zutritt haben. „Als assistenzhundefreundliche Stadt wollen wir dafür sorgen, dass Menschen mit Beeinträchtigungen im Alltag weniger Probleme haben. Assistenzhunde sind überall dort willkommen, wo auch Menschen willkommen sind, so auch bei uns im Rathaus.“
„Sie ermöglichen ihrem Herrchen oder Frauchen nicht nur die Teilnahme am täglichen Leben, sondern schenken ihnen auch ein großes Stück Lebensqualität“, sagte Bürgermeister Sascha Solbach. Zum Start der Initiative besuchten Heike Ferber, ihre Begleitung Esther Wilmes und Assistenzhund „Shadow“ den Bürgermeister im Rathaus.
Bedburg: Geschulte Vierbeiner sind eine große Hilfe
Heike Ferber ist blind und Mitglied bei den Pfotenpiloten. Mit dabei war auch die Bedburgerin Daniela Wüstenhagen vom Verein Pro Retina. Zurzeit sind bundesweit nach Schätzung der Pfotenpiloten 3000 Assistenzhunde im Einsatz. Am bekanntesten ist wahrscheinlich der Blindenführhund.
Die geschulten Vierbeiner können aber auch Asthma- oder Epilepsiepatienten vor drohenden Anfällen warnen oder hörgeschädigte und gehörlose Menschen auf Geräusche wie Türklingeln oder Rauchmelder hinweisen. Ebenso helfen sie Rollstuhlfahrern oder Menschen mit Gehbehinderungen bei der Fortbewegung und führen Menschen im Fall einer Panikattacke oder bei Reizüberflutung an einen ruhigen Ort, wie Stadtsprecher Nico Schmitz erläuterte.
Für ihre Aufgabe durchlaufen Assistenzhunde eine zweijährige Ausbildung. Zu erkennen sind sie an einer Kenndecke, einem Führgeschirr oder einem besonderen Halstuch. Mithilfe von Informationsmaterial sollen in Bedburg Mitarbeitende von Geschäften, Gaststätten, Arztpraxen oder Krankenhäusern jetzt für das Zutrittsrecht von Assistenzhunden sensibilisiert werden.
Außerdem erhalten alle städtischen Gebäude einen Aufkleber mit der Aufschrift „Assistenzhund willkommen“. Auf der Homepage der Stadt wurde zum Start der Initiative die „Dog-Map“ der Pfotenpiloten, eine interaktive, weltweite Karte zur Markierung assistenzhundefreundlicher Orte, hinterlegt.