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EhrenamtAn nur einem Tag wurden in Bedburg 100 Herzkissen für Brustkrebspatientinnen genäht

Lesezeit 2 Minuten
Auf dem Bild ist eine Gruppe von rund 20 Männern und Frauen zu sehen, die Herzkissen für Brustkrebspatienten genäht haben.

Auf Initiative von Renate Schudeck (l.) und Anna Noddeland (r.) nähten mehr als 20 fleißige Schneiderinnen und Schneider Herzkissen für Brustkrebspatientinnen.

Mehr als 20 fleißige Hobbyschneiderinnen- und schneider haben den Awo-Treff in eine Nähstube umgewandelt.

„Das kriegen wir bei uns in Bedburg auch hin“, dachte sich Renate Schudeck, nachdem sie einen Zeitungsartikel über Herzkissen-Aktionen für Brustkrebspatientinnen gelesen hatte. Die rührige Ehrenamtlerin, die unter anderem im Reparaturcafé in Kaster und in der Flutopferhilfe aktiv ist, warf gleich die Werbetrommel an und fand bei Anne Noddeland von der städtischen Stabsstelle Demokratie, Internationales, Fördermittel tatkräftige organisatorische Unterstützung.

Bedburg: Kuschelige und bunte Kissen sollen Trost spenden, Freude schenken und Schmerzen lindern

Am Samstag konnten Schudeck und Noddeland die ersten Erfolge ihrer Bemühungen ernten: Mehr als 20 fleißige Hobbyschneiderinnen und Hobbyschneider verwandelten den Awo-Treff in Kaster in eine große Nähstube und werkelten den ganzen Tag unentgeltlich und unermüdlich mit Stoffen, Scheren, Schnittmustern, Maßbändern, Watte, Nadel und Faden. Die Ergebnisse waren am frühen Abend zu bewundern: Genau 100 kuschelige, bunte Kissen in Herzform sind bei der ersten Bedburger Aktion dieser Art für die gute Sache zusammengekommen und werden nun an Krebspatientinnen verschenkt.

Toll, dass auf Anhieb so viele mitgemacht haben. Ich kann mir gut vorstellen, dass wir die Aktion wiederholen oder sie vielleicht auch regelmäßig ein- bis zweimal im Jahr starten.
Renate Schudeck, Initiatorin der Näh-Aktion

„Diese Kissen sollen den Betroffenen nicht nur Freude bereiten und ein wenig Trost spenden. Sie haben auch einen medizinischen Nutzen“, erklärt Renate Schudeck. Denn die mit Watte gefüllten Stoffteile, die Herzen mit einer besonders tiefen und weiten Einbuchtung in der Mitte ähneln, sind ergonomisch geformt. Bequem unter den Arm geklemmt, sollen die Herzkissen die Schmerzen durch Operationsnarben und Verspannungen lindern, mit denen viele Brustkrebspatientinnen und auch -patienten zu kämpfen haben. Die schmerzhaften Narben entstehen, weil bei den Krebsoperationen meist auch die unter den Armen befindlichen Lymphknoten entfernt werden müssen.

Entwickelt wurden die Kissen in den USA. Eine dänische Krankenschwester brachte die Idee bereits vor fast 20 Jahren mit nach Europa und fand mit ihrem „Heart Pillow Project“ auch hier zu Lande vielerorts Zuspruch. Dank Renate Schudeck ist das ehrenamtliche Herzkissen-Projekt nun auch in Bedburg-Kaster angekommen. „Toll, dass auf Anhieb so viele Helferinnen und Helfer mitgemacht haben, denen ich von Herzen danke“, freut sich die Initiatorin, „ich kann mir gut vorstellen, dass wir die Aktion wiederholen oder sie vielleicht auch regelmäßig ein- bis zweimal im Jahr starten.“