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ZukunftsenergieGesamtschule Kürten will grünen Wasserstoff erzeugen

Lesezeit 2 Minuten
Der Schatten einer Windenergieanlage ist auf einem Feld im Landkreis Oder-Spree zu sehen (Luftaufnahme mit einer Drohne).

Grüner Wasserstoff, erzeugt mit einem kleinen Windrad und einem Elektrolyseur, das ist der Plan der Gesamtschule Kürten.

Das Pilotprojekt für eine CO₂-freie Schule erhält eine Förderung in Höhe von 10.500 Euro von der Bayer Foundation.

Grüner Wasserstoff von der Gesamtschule Kürten, erzeugt auf dem eigenen Schulacker mit einem kleinen Windrad und einem Elektrolyseur. Das könnte in den nächsten Monaten tatsächlich gelingen. Denn nicht nur Kommunen erarbeiten derzeit Konzepte zum Umweltschutz. Auch an Schulen ist das Thema Ökologie wegweisend. So wie an der Gesamtschule Kürten, die ein ambitioniertes Projekt entwickelt hat.

Die Idee des grünen Wasserstoffs ist ein Pfeiler des erfolgreichen Projektantrags, den die Gesamtschule Kürten bei der Bayer Foundation eingereicht hat: „Neue Wege für eine CO₂-freie Schule“ (NEW FEOS). Interdisziplinär und jahrgangsübergreifend soll geforscht werden, so das von den Lehrern Dr. Stephan Bloßfeld und Dr. Katharina Plietzsch entworfene Konzept. Die Jury von Bayer zeigte sich begeistert: Mit 10 500 Euro wird das Projekt unterstützt.

Bis Ende 2024 sollen die Schüler und Schülerinnen in Kürten forschen

In diesen Tagen startet die erste Projektphase in Kürten, bis Jahresende 2024 sollen die Schüler entwickeln und forschen. Acht bis zwölf Schülerinnen und Schüler aus den Sekundarstufen I und II sollen sich interdisziplinär beteiligen, Teams bilden, in Kleingruppen arbeiten. Nach Abschluss sollen die Jugendlichen Schlüsselkompetenzen in Physik, Chemie, Wirtschaft und Maschinenbau erworben haben.

Die Kompetenzen der Schüler sollen in einer Form gefördert werden, die vom normalen Lehrplan nicht erreicht werde, heißt es im erfolgreichen Projektantrag der Gesamtschule. Das Kürtener Vorhaben soll die Stromgewinnung aus einer kleinen Windkraftanlage mit der Energiespeicherung durch Elektrolyse ergänzen.

Grüner Wasserstoff soll dauerhafter Energiespeicher sein

Auf diese Weise soll der grüne Wasserstoff gewonnen werden – Grüner Wasserstoff wird derzeit als dauerhafter Energiespeicher gehandelt und als möglicherweise entscheidender Faktor für eine energiesichere Zukunft. Im ersten Schritt sollen die Schüler kleine Miniaturwindkraftanlagen entwickeln, und die Stromgewinnung durch Wind erproben.

Anschließend sollen sie sogenannte Elektrolyseure zur Wasserstoffgewinnung bauen, beide Systeme dann verknüpfen. Ab November soll auf dem Schulgelände ein Standort für einen Prototyp entwickelt werden, vorzugsweise auf dem auf einer Anhöhe liegenden Schulacker der Gesamtschule (nahe Weier).

Der Prototyp der Anlage soll auf dem Schulacker in Kürten stehen

Die Schüler errichten dort eine Wetterstation und messen über mehrere Wochen die Umweltbedingungen. Gegebenenfalls geht es jetzt darum, die erforderlichen Genehmigungen der Behörden einzuholen. Ab Februar 2024 werden die Einzelteile für den großen Prototypen gefertigt, das Grundstück vorbereitet mit Einzäunung und Einhausung.

Ab Mai 2024 sollen die Schüler den Prototyp am Standort aufbauen und den Testbetrieb starten. Über mehrere Wochen wird dann dokumentiert, welche Mengen an grünen Wasserstoff durch die Anlage entstehen und wie es mit er Wirtschaftlichkeit ausschaut.

Vier Mini-Windgeneratoren finanziert die Stiftung, einen Windgenerator fürs Freiland, vier Elektrolyseure zur Wasserstoffgewinnung, einen Freiland-Elektrolyseur, den Masten für die Installation der Anlage und eine Wetterstation mit Datenlogger.