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Unwetter18 nächtliche Sturmeinsätze in und um Bergisch Gladbach

Lesezeit 3 Minuten
Regentropfen prasseln auf ein Dach, im Hintergrund ist verschwommen die Silhouette von Bergisch Gladbachs Stadtmitte zu sehen.

Kräftiger Regen geht gegen Abend über Bergisch Gladbach nieder, das befürchtete Unwetter bliebt aber zunächst aus.

Starkregen und Sturmböen waren ab Mittag (22. Juni) angekündigt, doch in Bergisch Gladbach scheint die Sonne. Ein Blick aufs Regenradar zeigte ein verrücktes Bild.

Kräftige Böen haben auch nach Abklingen der ersten Unwetterwelle am Donnerstagabend in der Nacht zu Freitag noch für Schäden in Rhein-Berg gesorgt. „In der Nacht gab es noch 18 Einsätze mit umgestürzten Bäumen in Wermelskirchen, Odenthal, Bergisch Gladbach, Burscheid, Kürten und Leichlingen“, meldete Kreissprecherin Nina Eckardt am Freitag.

In Bergisch Gladbach-Hebborn war bereits am Donnerstagnachmittag ein Keller vollgelaufen, auf der A1 hatte es nach Aquaplaning gekracht, wobei drei Kinder und eine Frau schwer verletzt wurden, und in Wermelskirchen hatte ein Baum im Starkregen umzustürzen gedroht.

Trotz dieser schwerwiegenden Folgen ist Rhein-Berg weniger stark durch das vom Deutschen Wetterdienst für gestern angekündigte Unwetter getroffen worden als zunächst befürchtet.

Gegen 18 Uhr hat auch der Rheinisch-Bergische Kreis sein den ganzen Tag über aktiviertes Lagezentrum wieder heruntergefahren, wie Sprecherin Nina Eckardt am Abend auf Nachfrage mitteilte. „Wir erwarten jetzt keine größeren Schäden mehr.“

Frau und drei Kinder bei Unfall auf der A1 kurz vor Burscheid schwer verletzt

Starkregen und Sturmböen hatte der Deutsche Wetterdienst ab Donnerstagmittag angekündigt, doch in Bergisch Gladbach scheint am Nachmittag die Sonne. Damit liegt die Kreisstadt wie ein Großteil des Bergischen Landes wie in einem „Auge“ der Unwetterfront, die am Mittag von Frankreich nach Deutschland hineingezogen ist.

Gewitter sind auf einem Unwetterradarbild rund um das Bergische Land herum zu sehen.

Im Auge des Unwetters: Derzeit ziehen Gewitter und Unwetter rund ums Bergische Land (blauer Punkt) herum.

Ob in der Eifel südlich von uns, am Niederrhein im Norden oder in Kassel östlich des Bergischen Landes stürmt und gewittert es aktuell. Als zöge das Unwetter um uns herum.

Wie schnell sich das ändern kann, musste eine Familie gegen 13.30 Uhr schmerzlich auf der A1 erleben. Nach plötzlichem örtlichen Starkregen geriet der Wagen der Familie, der auf der Autobahn in Richtung Köln fuhr, zwischen Wermelskirchen und Burscheid durch Aquaplaning ins Schleudern und überschlug sich. Die Mutter und drei Kinder seien verletzt worden, sagte ein Sprecher der Autobahnpolizei auf Nachfrage. Der Mann im Auto sei unverletzt geblieben.

Bergisch Gladbacher Feuerwehr und Deutscher Wetterdienst rieten zur Vorsicht

Starkregen und Sturmböen hatte der Deutsche Wetterdienst ab Donnerstagmittag angekündigt. Die Feuerwehr Bergisch Gladbach hatte daher auch frühzeitig geraten, auf Unwetterwarnungen – etwa im Radio oder via Unwetterwarn-App – zu achten.

Vorsorglich hatten Wetterexperten bereits Mittwoch empfohlen, in Gärten, auf Terrassen und Balkonen alles, was wegfliegen oder -schwimmen könnte, zu sichern.

Gewitter sind auf einem Unwetterradarbild über Frankreich zu sehen,

Von Frankreich her zieht aktuell eine Unwetterfront mit Gewitter und Starkregen auf Deutschland zu. Ob sie auch das Bergische treffen (blauer Punkt) ist derzeit noch nicht absehbar. (Screenshot)

Deutscher Wetterdienst erwartet Böen mit um die 70 km/h

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt vor Unwetter auch im Rheinland und hält auch in der Region Köln Starkregen von bis zu 100 Liter auf den Quadratmeter in der Spitze bis in die Nacht für möglich.

Zudem sei mit Böen um die 70 km/h und Hagel mit Korngrößen bis zu zwei Zentimeter zu rechnen.

Städtische Mitarbeiter seit dem Morgen im Dauereinsatz

Die Mitarbeitenden der Gewässerunterhaltung bei der Bergisch Gladbacher Stadtverwaltung waren am Donnerstagmorgen im Dauereinsatz, um Rechen in Bächen und vor Einleitungen in unterirdische Verrohrungen zu säubern.

„Neuralgische Stellen in Gewässern, wo Stauungen entstehen können, werden überprüft und gegebenenfalls aufgeräumt sowie Sinkkästen in Gullys gesäubert“, erläutert Stadtsprecher Martin Rölen.

Die städtische Rufbereitschaft wurde auf sechs Personen aufgestockt. „Anrufe von Bürgerinnen und Bürgern, die auf mögliche Gefahrenstellen hinweisen, werden, soweit es möglich ist, nachverfolgt“, so Rölen. „Und es wird natürlich gehofft, dass das große Unwetter an uns vorbeizieht...“