Die Stadt rechnet mit „großen Aufruhr“, wenn sie weitere Wohncontainer für geflüchtete Menschen baut.
„Ad acta gelegt“Stadt Rösrath baut keine Container mehr und mietet Wohnungen für Geflüchtete
Die Stadt Rösrath sucht vorerst keine neuen Standorte für Wohncontainer, in denen Flüchtlinge unterkommen könnten. Das hat die Technische Beigeordnete Bianca Lorenz (CDU) gegenüber dieser Zeitung erklärt. „Das Thema Container ist für mich ad acta gelegt“, so Lorenz. Hintergrund dieser veränderten Herangehensweise der Stadtverwaltung, die nach wie vor mit weiteren unterzubringenden Geflüchteten rechnet, ist der zu erwartende Widerstand in der Nachbarschaft einer möglichen weiteren Containeranlage. Somit wird es auf absehbare Zeit bei nur einem Standort für Wohncontainer in der Straße Kammerbroich bleiben: Diese sollen noch vor Jahresende bezogen werden, 72 Personen sollen dort unterkommen.
Zuletzt gab es Gerüchte, dass die Stadt im Gewerbegebiet Lehmbach eine weitere Fläche für Wohncontainer nutzen könnte, was offenbar für große Unruhe bei Anwohnern sorgte. CDU-Politiker Uwe Pakendorf, bekannt als Fraktionschef seiner Partei im Kreistag, formulierte die Anwohner-Bedenken in einem Offenen Brief an Bürgermeisterin Bondina Schulze (Grüne). Er führte unter anderem ins Feld, dass sich ein Gewerbebetrieb für eine Erweiterung seiner Betriebsflächen auf dem fraglichen Gelände interessiere, außerdem mache sich die Gaststätte auf der anderen Straßenseite Sorgen.
Container auf privaten Flächen teuer
Die Stadtverwaltung teilte auf Anfrage dieser Zeitung jedoch mit, in Lehmbach würden „definitiv“ keine Container für Flüchtlinge aufgestellt. Ein möglicher Container-Standort in Lehmbach sei „angedacht“ gewesen, sagte die Beigeordnete Lorenz dazu, die Überlegungen seien aber „nicht konkretisiert“ worden. Angesichts der Erfahrungen in Lehmbach und anderswo stellt Lorenz fest, die Stadt könne wohl nirgendwo Container aufstellen, ohne dass es „großen Aufruhr“ gebe. Das Abrücken von einer Container-Lösung habe aber auch praktische Gründe.
So habe die Stadtverwaltung eigene Flächen untersucht – mit dem Ergebnis, dass sie über keine geeigneten eigenen Flächen verfüge. Somit müsste die Stadt Grundstücke von privaten Anbietern nutzen, was aber eine sehr teure Lösung wäre: Neben der Miete für die Container wäre auch die Pacht für die genutzte Fläche zu zahlen. Die zu erwartenden hohen Kosten seien „gravierender“ als die erwarteten Widerstände von Anwohnern, so Lorenz.
Für die Unterbringung weiterer Geflüchteter setzt die Stadt nun wie in der Vergangenheit auf das Anmieten von Wohnungen und anderen geeigneten Objekten. Angebote sind willkommen.