Miguel Louzao de la Cruz, der Bürgermeisterkandidat der CDU Rösrath werden will, findet viel Unterstützung bei den Gästen im Bistro "Picasso".
ZuspruchKneipengäste unterstützen Wirt als CDU-Kandidat für die Bürgermeisterwahl in Rösrath
Er habe „sehr viel Rückhalt“ in der Rösrather Bevölkerung, sagt Miguel Louzao de la Cruz zu seinen Ambitionen, Bürgermeisterkandidat der CDU zu werden. „Miguel, mach mal! Das sind die Worte der Bürger“, berichtet der CDU-Ratsherr, der als Betreiber der Gaststätte „Picasso“ bekannt ist.
Einen Eindruck von seiner Beliebtheit gibt ein Besuch in dem Café-Bistro, wo an diesem Donnerstag einige Gäste in netter Runde den Feierabend genießen und sich in Louzaos Gesellschaft offenkundig wohl fühlen. „Solange die Bürger hinter mir stehen, würde ich das auch machen“, sagt der CDU-Ratsherr zu der von ihm angestrebten Kandidatur für das Bürgermeisteramt.
Verwaltungserfahrung „nicht ganz so wichtig“
„Traurig finde ich, dass die CDU noch nicht mal mit mir gesprochen hat“, stellt Louzao angesichts der parteiinternen Vorbehalte gegen ihn als möglichen Kandidaten fest. Er weist auf seine Verbundenheit mit Rösrath hin: Als Kind spanischer Eltern sei er in Rösrath geboren und aufgewachsen, er habe langjährige Erfahrung in der Stadt – als früherer Betreiber der Aula-Gastronomie wie auch durch 25 Jahre als Ratsmitglied.
Dass der Vorstand und die Findungskommission der CDU bei der der Kandidatenauswahl vor allem Wert auf Verwaltungserfahrung legen, wie berichtet, hält Louzao für unglücklich: Die Verwaltungserfahrung sei bei der Bewerbung um das Bürgermeisteramt „nicht ganz so wichtig“, findet er, schließlich sei der Bürgermeister Teil eines Teams. „Wenn man ein gutes Team zusammen hat, kann man vieles erreichen“, sagt der CDU-Kommunalpolitiker.
Wie die Gäste im „Picasso“ auf Louzaos angestrebte Bürgermeisterkandidatur reagieren, zeigt eine Frage in die Runde an einem großen Tisch. Als der Reporter wissen will, ob sie am Wahltag im Herbst 2025 für einen CDU-Kandidaten Louzao stimmen würden, sagen zwei Frauen ohne Umschweife Ja.
Eine dritte Frau am Tisch macht dagegen Einschränkungen: „Dafür müsste ich noch ein bisschen mehr wissen über die Dinge, die er machen will“, sagt Annetraud Sarnow. „Ich kenne ihn seit vielen Jahren, er ist mir als Mensch sehr lieb“, stellt sie fest. Die von der CDU-Spitze geforderte Verwaltungserfahrung „wäre schon gut“, findet sie.
Gäste finden Mitgliederwerbung „legitim“
Die Verwaltungserfahrung sei aber „kein Muss“, wendet ein Mann ein, der ebenfalls am Tisch sitzt. Ihm ist bei der Person auf dem Chefsessel im Rathaus vor allem die Verbundenheit mit Rösrath wichtig: „Wir reden hier von Kommunalpolitik, es sollte schon jemand aus dem Ort sein“, sagt er angesichts einer Diskussion, dass zum Beispiel Lutz Urbach (CDU), der aus Hennef nach Bergisch Gladbach kam, als zunächst Ortsfremder im Bürgermeisteramt eine gute Figur gemacht habe. Ein weiterer Mann am Tisch sieht das ähnlich: „Ein bisschen Vorkenntnisse über die Stadt sollte einer schon mitbringen.“
Angesprochen auf die 50 oder gar fast 70 Neumitglieder der CDU Rösrath, die mutmaßlich in die Partei eingetreten sind, um Louzao bei der entscheidenden CDU-Mitgliederversammlung als Kandidat zu unterstützen, sieht die Kneipenrunde kein Problem. Wenn Louzao die Neumitglieder zum Parteieintritt motiviert habe, habe sie nichts dagegen, meint Annetraud Sarnow.
„Das wäre legitim, das zu machen. Das sind Leute, die ihm das Amt zutrauen.“ Ralf Zimmermann, ein weiterer Mann in der Runde, schließt sich an: „Jeder kann Mitglieder werben.“ Und dann bricht er eine Lanze für einen Kandidaten Louzao: „Ich kenne ihn seit 45 Jahren“, sagt Zimmermann. „Er war schon immer sehr sozial engagiert.“
Bei den Wahlen zum Stadtrat habe Louzao als Direktkandidat in seinem Wahlbezirk immer gut abgeschnitten. Da habe sich auch gezeigt, „dass er für jeden ein offenes Ohr hat“. Da kommt das Beispiel des früheren Bürgermeisters Dieter Happ (SPD) ins Gespräch, der besonders wegen seiner Bürgernähe beliebt war, und Zimmermann sagt dazu: „So ähnlich schätze ich Miguel auch ein.“
Deswegen sei er auch in die CDU eingetreten, um Louzaos Kandidatur zu unterstützen. Auf den Hinweis, dass er damit auch Mitgliedsbeiträge zahlen müsse und sich die Sache etwas kosten lasse, sagt er, das sei es ihm wert.