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SchulplanungDie Grundschule Forsbach platzt aus den Nähten

Lesezeit 4 Minuten
Die Grundschule in Rösrath-Forsbach aus der Luft aufgenommen.

Die Forsbacher Grundschule braucht zusätzliche Räume.

Die Grundschule in Rösrath-Forsbach erhält Container zum Start des neuen Schuljahrs – Fragezeichen bei Schulentwicklung im Stadtgebiet.

Die Gemeinschaftsgrundschule Forsbach erhält zum Start des nächsten Schuljahrs eine Containeranlage. Das hat die Stadtverwaltung im Schulbauausschuss klargestellt. Mit den Containern schafft die Stadt die Voraussetzung, alle 78 neu angemeldeten Kinder in der Schule unterzubringen. Mit dieser Zahl von Anmeldungen sind drei Eingangsklassen zu bilden – ohne die nun zugesagten Container hätte die Schule aber nur Platz für zwei Klassen.

In der Aussschuss-Diskussion drangen insbesondere die Fraktionen SPD, Fors-Park und FDP auf eine klare Festlegung der Stadtverwaltung, dass eine Container-Lösung zum neuen Schuljahr erfolgt. Sie hatten dies beantragt – im Ausschuss erklärte die Verwaltung dazu, dass sie bereits daran arbeite, eine Containeranlage aufzustellen. Das müsse aber auch für die Betroffenen deutlich werden, forderten die Antragsteller.

Politiker fordern Klarheit von der Rösrather Stadtverwaltung

Lukas Nebel (SPD) wies auf die bei Eltern bestehende „Verunsicherung“ hin, daher müsse die Stadt Klarheit schaffen. Auch der Schulausschuss-Vorsitzende Markus Heider (CDU) forderte die Verwaltung auf, ihre Pläne auch in der Öffentlichkeit kundzutun. Das akzeptierte der Erste Beigeordnete Martin Stolte und erklärte, es sei „unstrittig“, dass zum neuen Schuljahr Container aufgestellt werden. Über den genauen Standort soll der Schulbauausschuss in seiner nächsten Sitzung entscheiden.

Zum aktuellen Stand der Anmeldungen an der Forsbacher Grundschule teilte Schulleiterin Bettina Nebel mit, von ursprünglich 88 angemeldeten Kindern seien jetzt noch 78 übrig: Angesichts des großen Andrangs in Forsbach hätten einige Eltern ihr Kind nun an der Gemeinschaftsgrundschule Rösrath angemeldet, ein Kind werde in die Katholische Grundschule Rösrath gehen. An der GGS Rösrath sei es „noch machbar“, die zusätzlichen Kinder unterzubringen, berichtete Nebel nach Rücksprache mit ihrer Schulleiter-Kollegin Marit Kasimir.

Politik hat Diskussionsbedarf für die gesamte Rösrather Schulplanung

Abgesehen von der geklärten kurzfristigen Perspektive an der Forsbacher Grundschule gibt es bei der Planung für die Schulentwicklung im ganzen Rösrather Stadtgebiet noch Diskussionsbedarf. Der Beigeordnete Stolte fasste die Ergebnisse eines Gutachtens, das die Stadt bei dem Beratungsunternehmen biregio in Auftrag gegeben hat (wir berichteten), aus seiner Sicht zusammen. Laut biregio ist weiter von einer wachsenden Einwohnerzahl in Rösrath auszugehen und damit grundsätzlich auch mit einem wachsenden Bedarf der Schulen zu rechnen. Da jedoch die Zahl der Geburten seit der Corona-Pandemie stark gesunken ist und in den letzten Jahren deutlich unter dem zuvor erreichten Wert von circa 300 Geburten jährlich lag, sind bei dem Aufwärtstrend Abstriche zu machen.

Für die Grundschulen geht biregio trotz des aktuellen Geburteneinbruchs von einem weiter hohen Bedarf aus: Für Katholische Grundschule (KGS) und Gemeinschaftsgrundschule (GGS) Rösrath wird eine „stabile Dreizügigkeit“ angenommen, auf Dauer eine „rechnerische 3,5-Zügigkeit“. Auch die Forsbacher Grundschule „wird stabil dreizügig“, so biregio. Für die Hoffnungsthaler Grundschule ist demnach kurzfristig eine 3,5-Zügigkeit zu erwarten. In Hoffnungsthal gebe es die „stärkste Aufwärtsbewegung“, stellte Stolte vor diesem Hintergrund fest.

Der Geburtenrückgang der vergangenen Jahre scheint vorübergehend

Den in den letzten Jahren zu verzeichnenden Geburtenrückgang ordnete er als vorübergehende Schwankung ein: So sei aktuell ein „Berg“ beim Bedarf zu bewältigen, danach werde der Bedarf eine Weile geringer sein, anschließend sei aber wieder ein „hoher Stand“ der Anmeldungen zu erwarten.

Für Gymnasium und Gesamtschule ist laut biregio „mittelfristig“ mit „höheren Schülerzahlen als bisher“ zu rechnen. Sie erreichen demnach „mittelfristig stabil“ fünf Klassenzüge pro Jahrgang in der Sekundarstufe I. Während für den notwendigen Ausbau am Freiherr-vom-Stein-Schulzentrum aber bereits die Weichen gestellt sind, gibt es beim Ausbau an den Grundschulen noch Klärungsbedarf.

Die Neugründung einer fünften Grundschule sei laut Gutachten langwierig und komme für eine Entlastung angesichts des aktuellen Schüler-„Bergs“ zu spät, stellte Stolte fest. Er meldete aber Zweifel an der Gutachter-Aussage an – hier sei der „schwierigste Punkt“ in der Schulentwicklungplanung.

Wolf Krämer-Mandeau von biregio habe eine „Beobachtungszeit“ von zwei, drei Jahren vorgeschlagen, um danach die Perspektive zu klären, sagte Stolte. Er selbst sei aber anderer Meinung: „Nichts zu tun halte ich persönlich für falsch.“ Schulausschuss-Vorsitzender Heider schloss sich an: „Wir müssen sehr zügig planen.“ Dabei sei auch „Luft“für möglicherweise steigenden Bedarf einzuplanen. Heider zeigte sich angetan von der „komprimierten Vorstellung“ der biregio-Ergebnisse durch Stolte: Er habe den Eindruck, dass dessen Darstellung „mehr Aussagekraft“ habe.