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Kommunalwahl in RösrathBürgermeisterin Bondina Schulze tritt als Unabhängige erneut zur Wahl an

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Die Rösrather Bürgermeisterin Bondina Schulze (Grüne) will 2025 als Unabhängige erneut für ihr Amt kandidieren.

Die Rösrather Bürgermeisterin Bondina Schulze (Grüne) will 2025 als Unabhängige erneut für ihr Amt kandidieren.

Rösraths Bürgermeisterin Bondina Schulze (Grüne) will bei der Kommunalwahl 2025 als Unabhängige erneut für das Amt kandidieren.

Bürgermeisterin Bondina Schulze kandidiert bei der Kommunalwahl im September 2025 erneut für das Bürgermeisteramt – jedoch tritt sie nicht als Kandidatin der Grünen an, wie bei der Kommunalwahl 2020, sondern nun als unabhängige Kandidatin. Das hat Schulze nach einem Gespräch mit der Rösrather Grünen-Spitze in einer „Persönlichen Erklärung“ mitgeteilt. Hintergrund des Gesprächs war die für diesen Freitag terminierte Mitgliederversammlung der Rösrather Grünen, bei der die Mitglieder über die Bürgermeisterkandidatur für ihre Partei entscheiden sollen. Wie berichtet, war im Vorfeld keineswegs ausgemacht, dass die Grünen Schulze erneut als ihre Kandidatin ins Rennen schicken würden. Mit Schulzes Entscheidung für eine parteiunabhängige Kandidatur stellt sich die Situation für die Grünen nun anders dar.

In ihrer auf Facebook veröffentlichten „Persönlichen Erklärung“ blickt Schulze auf die bisherigen vier Jahre ihrer Amtszeit zurück: Sie sei „mit großem Respekt vor der Aufgabe, vielen Ideen und einer starken Motivation“ angetreten, stellt sie fest. Mit der Corona-Pandemie, dem Hochwasser vom Juli 2021, dem Krieg in der Ukraine, mit „Energiemangel“, steigenden Bau- und Energiekosten, Fachkräftemangel und der schwierigen Finanzlage der Kommunen seien große Herausforderungen auf die Stadt zugekommen. Auch persönliche Schicksalsschläge hätten sie getroffen, insbesondere der plötzliche Tod ihres Ehemanns. „Die vergangenen Jahre waren zweifellos herausfordernd“, so Schulze. Doch trotz der „Widrigkeiten“ habe sie sich „stets mit vollem Herzen und Engagement für Rösrath eingesetzt“. Mit einem „engagierten Team“ in der Verwaltung habe sich „viel bewegen“ lassen – ob Ausbau beim offenen Ganztag (OGS), Glasfaserausbau oder Erweiterung der Schulen.

Schulze will "parteiunabhängige Position" nutzen

Künftig wolle sie sich weiter für Rösrath engagieren, eine „parteiunabhängige Position“ ermögliche ihr dabei, „allen Bürgerinnen und Bürgern gerechter zu werden“. Sie wolle „wirklich die Interessen aller Menschen in Rösrath vertreten“.

Im Gespräch mit dieser Zeitung erklärt Schulze, der Trend zu parteiunabhängigen Kandidaturen sei „landauf, landab“ zu beobachten. Sie könne damit Unterstützung „über das Spektrum der Grünen hinaus“ erhalten. Die Entscheidung zu einer parteiunabhängigen Kandidatur stehe für sie „schon sehr lange fest“, sie bleibe aber Mitglied der Grünen. „Ich habe vier Jahre Aufbauarbeit geleistet“, sagt Schulze zu ihrer Motivation, nun seien erstmals seit ihrem Amtsantritt alle Führungspositionen in der Verwaltung besetzt. Das wolle sie nutzen und mit der Verwaltung „durchstarten“.

Pensionsansprüche sind geklärt

Die unter anderem in der Facebook-Diskussion geäußerte Vermutung, ihre Kandidatur diene der Sicherung ihrer Pensionsansprüche, weist Schulze zurück. Das sei nicht ihr Motiv. Tatsächlich hat der Stadtrat zu Beginn von Schulzes Amtszeit und auf ihren Antrag zusätzliche Zeiten von insgesamt vier Jahren – vor ihrer Amtszeit als Bürgermeisterin – als „ruhegehaltfähig“ anerkannt: Mit den fünf Jahren ihrer laufenden Amtszeit ergeben sich also insgesamt neun Jahre – das Minimum von acht Jahren nach dem Beamtenversorgungsgesetz des Landes ist also erfüllt. Schulze wäre schon jetzt pensionsberechtigt.

Für die Mitgliederversammlung der Grünen am Freitag ergeben sich nun neue Perspektiven. In einer Mitteilung begrüßen Vorstand und Fraktionsspitze der Rösrather Grünen Schulzes „nachvollziehbaren Schritt“, sie danken ihr „ausdrücklich“. Die Mitglieder könnten nun „ergebnisoffen diskutieren“. Parteisprecher Andreas Vivarelli sagt auf Nachfrage, die Grünen und Schulze seien „nicht im Streit auseinandergegangen“. Eine „Blockade“ sei aufgelöst: „Für uns sind damit völlig neue Wege offen.“ Bei der Bürgermeisterwahl seien auch Bündnisse mit anderen Parteien denkbar.