AboAbonnieren

Autobauer aus LeidenschaftHoffnungsthaler richtet sich „Bastelbude“ in Garage ein

Lesezeit 2 Minuten
Ekkehard Zimmermann

In seiner Garage hat sich Ekkehard Zimmermann eine „Bastelbude“ eingerichtet. An diesem Auto tüftelt er gerade.

Hoffnungsthal – Persönliche Leidenschaft und Beruf waren für Ekkehard Zimmermann aus Hoffnungsthal stets eins. Das fing schon bei seiner Ausbildung als Modellbauer an, die er in einer Eisengießerei in seiner niedersächsischen Heimatstadt Peine absolvierte. Diese Ausbildung bezeichnet er heute als „großes Glück“. Sie vermittelte ihm das Handwerkszeug für seine spätere Tätigkeit, in der er Auto-Karosserien aus Kunststoff entwarf und baute, womit er große Beachtung fand. Besonders für den Rennsport wurde Zimmermann zu einem gefragten Fachmann – als Spezialist für die aerodynamische Formgebung.

Noch während der Lehre folgte er seinem Interesse für Autos und fertigte erste Skizzen an. Nach der Ausbildung tüftelte er zwei Jahre lang weiter und baute einen zweisitzigen Sportwagen aus Kunststoff, der in Deutschland als erstes Kunststoff-Auto die Straßenzulassung erhielt und die Blicke auf sich zog. „Es war eine Sensation, mit so einem Ding durch die Gegend zu düsen“, erinnert er sich.

Zehn Jahre für Ford gearbeitet

Nachdem seine Mutter nach Bensberg umgezogen war, weil dort ihre Schwester lebte, kam auch der junge Modellbauer ins Rheinland. Mit seinem außergewöhnlichen Wagen fuhr er zum Kölner Ford-Werk, erhielt spontan einen Gesprächstermin – und wurde als Designer eingestellt. Zehn Jahre war er für Ford tätig, dann gründete er seine eigene Firma DP Motorsport in Overath. Deren Spezialität ist es bis heute, Porsche-Modelle auf Kundenwunsch umzubauen. Das spricht Rennfahrer und Liebhaber an. „Anders sein, besser sein, schöner sein als die anderen“, war für Zimmermann stets die Devise. Damit trug er auch zu großen Erfolgen im Rennsport bei. Für den Kölner Rennstall Kremer baute er ein Modell, mit dem Rennfahrer Klaus Ludwig 1979 das Rennen in Le Mans gewann – sein Porsche 935 K war so windschnittig, dass er den anderen Wagen auf der Strecke überlegen war.

„Ich will aus einem Porsche kein anderes Auto machen, sondern noch einen draufsetzen“, sagt Zimmermann zu seinem Herangehen. Damit ist DP Motorsport bis heute erfolgreich – ohne Werbung. Interessierte kommen durch Mundpropaganda. Inzwischen führt sein Sohn Patrick den Betrieb – „ganz hervorragend“, sagt Ekkehard Zimmermann. „Ich bin immer noch ein bisschen dabei“, beschreibt er seine eigene Rolle. Und dann ist da auch noch die große Garage seines Hauses in Hoffnungsthal, dort steht ein in reiner Handarbeit gefertigtes Auto, an dem er immer noch weitertüftelt. Sägen, Bohrer und andere Werkzeuge sind in der Garage in großer Vielfalt vorhanden. „Das ist meine Bastelbude hier“, sagt der leidenschaftliche Fahrzeughersteller, der am heutigen Donnerstag seinen 80. Geburtstag feiert.