Rhein-Berg – Vieles wird teurer: Gas, Benzin und bald auch das Brötchen zum Frühstück. Weil die Rohstoffe für Bäckereien und deren Energiekosten stark ansteigen, drohen den Verbrauchern höhere Preise für Backwaren. Im Handwerk selbst sprechen erste Stimmen davon, dass Frühstücks-Brötchen demnächst einen Euro und mehr kosten könnten. Im Gespräch erläutert Peter Lob, Obermeister der Bäckerinnung Bergisches Land, die Hintergründe der Preisentwicklung.
Einen Euro für ein normales Schnittbrötchen – ist das realistisch?
Peter Lob: Nein, so teuer werden Brötchen nicht. Der Brötchenpreis wird leicht ansteigen. Aber wir sprechen hier von etwa drei bis maximal sieben Cent pro Schnittbrötchen. Würde ein Brötchen einen Euro und mehr kosten, würde sich das so gut wie keiner mehr leisten wollen und können. Das ist nicht in unserem Sinne.
Wie viel Cent kostet in Ihren Filialen demnächst ein Brötchen?
Im Moment nehmen wir 35 Cent. Der Preis besteht seit Juni 2019. Zukünftig werden es wohl plus/minus 40 Cent sein. Ich gehe davon aus, dass meine Kollegen ebenso rechnen.
Wann kommt die Erhöhung?
Sicherlich in den nächsten Wochen. Das kann jeder Bäckereibetrieb für sich individuell entscheiden.
Was ist dem Bäckereihandwerk im Bergischen Land wichtig?
Wir wollen, dass die Ware, die wir in Handarbeit herstellen, vom Verbraucher auch weiterhin gekauft wird. Das Brötchen, die in einer Bäckerei gefertigt werden, haben ihren Preis. Diesen qualitativen Unterschied schmeckt der Kunde auch.
Wie kommt die Preiserhöhung in den Bäckereien zustande?
Die Kosten für die Zutaten erhöhen sich stark. Die Getreidepreise sind laut Statistischem Bundesamt um über 34 Prozent gestiegen. Andere Backzutaten, wie etwa Zucker, haben sich gegenüber 2020 um 40 Prozent verteuert. Hinzu kommen außerdem gestiegene Transportkosten.