Mit den Hotels in Rhein-Berg geht es laut IT.NRW bergauf. Zwischen den Hochburgen Köln und Sauerland behauptet sich das Bergische Land gut.
Tourismus-StatistikGäste aus aller Welt im Bergischen – 216 Chinesen und neun Russen zu Besuch
Hotels und Pensionen im Rheinisch-Bergischen Kreis können sich im Landesvergleich gut sehen lassen. Das geht aus dem jetzt veröffentlichten statistischen Bericht „Gäste und Übernachtungen im Reiseverkehr Nordrhein-Westfalens“ für den Juni 2023 hervor. Danach ist es nicht nur am Rhein so schön, sondern auch an Agger, Sieg und Wupper, und das wissen nicht nur Touristen aus Deutschland und Europa, sondern weltweit.
Zwar besitzt der Rheinisch-Bergische Kreis keine „prädikatisierten Orte“. Von denen gibt es in NRW aktuell 72, darunter in Oberberg die heilklimatischen Kurorte Reichshof und Nümbrecht und im Rhein-Sieg-Kreis die Erholungsorte Windeck und Bad Honnef. Ein Bad Bensberg haben wir ebenso wenig wie einen Luftkurort Overath oder eine Kneipp-Stadt Wermelskirchen. Aber doch viel mehr als die zwei (von insgesamt 396) Gemeinden, die keine einzige Beherbergungsstätte mit zehn und mehr Betten haben.
In den acht hiesigen Städten und Gemeinden gibt es, Stand Juni, 59 Beherbergungsbetriebe mit mindestens zehn Schlafgelegenheiten. Gegenüber Juni 2022 ist das ein Rückgang um 1,8 Prozent, der sich auf die einzelnen Städte und Gemeinden unterschiedlich verteilt.
Bergisch Gladbach bekommt ein Hotel dazu, Kürten und Overath verlieren je eins
Während die Zahl der geöffneten Betriebe in der Kreisstadt Bergisch Gladbach um 5,9 Prozent auf aktuell 18 gestiegen ist, sank sie in Kürten und Overath jeweils um 14,3 Prozent (beziehungsweise um einen Betrieb) auf jeweils 6 Betriebe. Keine Veränderungen im Vergleich zum Vorjahr gab es in Burscheid (3), Leichlingen (7), Odenthal (6), Rösrath (4) und Wermelskirchen (9).
Die meisten Betten, nämlich 1172, hat Bergisch Gladbach im Angebot (+1,2, Prozent zum Vorjahresmonat), Burscheid hat 133 (unverändert), Kürten 190 (-4,5 Prozent), Leichlingen 501 (+1,4 Prozent), Odenthal 421 (+3,2 Prozent), Overath 220 (-21,4 Prozent), Rösrath 272 (+13,3 Prozent) und Wermelskirchen 388 (+3,2 Prozent). Kreisweit waren es zusammen 3297 Betten (+0,3 Prozent).
Bergisches Land, nicht Bergisches Städtedreieck
Landesweit denken Statistiker und Touristiker übrigens weder in Kommunal- noch in Kreisgrenzen, sondern teilen unser schönes Bindestrich-Land in Reisegebiete auf. Rhein-Berg wird hier zusammen mit Oberberg und Leverkusen als „Bergisches Land“ bezeichnet, im Unterschied beispielsweise zum nördlich angrenzenden „Bergischen Städtedreieck“ sowie zu Düsseldorf und Mettmann im Nordwesten, Köln und Rhein-Erft im Westen, Bonn und Rhein-Sieg im Süden und dem Sauerland im Osten.
Auch hier behauptet sich die Region ganz gut, wobei sie zwischen den Tourismus-Giganten Köln im Westen und Sauerland im Osten liegt. So gab es im Bergischen Land im Juni 144.499 Übernachtungen, im Sauerland 573.576 und in Köln/Rhein-Erft sogar 714.905.
5048 Europäer kamen im Juni zu Besuch
Besonders beliebt ist die Region Bergisches Land übrigens bei Menschen aus Deutschland: von den 55.406 Gästeankünften kamen 48.562 aus Deutschland und 6844 aus dem Ausland. Von den Gästen aus dem Ausland kamen 5048 aus Europa, darunter 4100 aus EU-Ländern, zu dem die amtliche Statistik trotz Brexit auch noch das Vereinigte Königreich (und damit 585 Personen) zählt.
Aus Asien schafften es 437 Besucher ins Bergische Land, darunter 216 aus der Volksrepublik China und Hongkong, aus Amerika 422, darunter 286 US-Bürger, aus Afrika 52, aus Australien 30 und aus Neuseeland und Ozeanien 5. Aus Russland kamen nur neun Besucher. Für weitere 850 Besucher gab es keine Angaben.
Touristiker zeigen Zuversicht
Auf die positive Halbjahresbilanz für den hiesigen Tourismus weist die Tourismus-Organisation „Das Bergische“ hin. Oberberg verzeichne ein Plus von 16 Prozent, Rhein-Berg sogar von 22,7 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2022. Allerdings hätten die Zahlen im Bergischen noch nicht das Vor-Corona-Niveau erreicht, so die Organisation weiter.
Zwar spürten die hiesigen Betriebe nach wie vor die Auswirkungen von Inflation und Fachkräftemangel, so Geschäftsführerin Gabi Wilhelm, doch ließen neben den jüngsten Zahlen auch die Rückmeldungen vieler Gastgeber, die von einer guten Nachfrage gerade auch durch Gäste aus den Niederlanden berichteten, „optimistisch in die Zukunft blicken“.