Warum an diesem Sonntag (9.6.) mehr Rhein-Berger wählen dürfen als bei der vergangenen Wahl und andere nicht mehr abstimmen dürfen.
Mehr Frauen als MännerSo wählt Rhein-Berg an diesem Sonntag Europa
Rund 360 Millionen wahlberechtigte Bürgerinnen und Bürger in 27 EU-Mitgliedsländern sind aufgerufen, bis Sonntagabend das zehnte Europaparlament zu wählen. Mehr als 200.000 davon leben im Rheinisch-Bergischen Kreis. Dabei gibt es hier zwar insgesamt mehr wahlberechtigte Frauen als Männer, unter den Erstwählern allerdings überwiegen die Männer. Und das sind längst nicht die einzigen interessanten Zahlen rund um die Europawahl in Rhein-Berg, wie diese Auswahl zeigt.
Doch so hoch die Zahlen auch sein mögen – jede Einzelne und jeder Einzelne ist wichtig.
Im Rheinisch-Bergischen Kreis dürfen mehr Frauen als Männer wählen
220.510 Menschen im Rheinisch-Bergischen Kreis sind berechtigt, bei der Europawahl ihre Stimme abzugeben. Dabei gibt es deutlich mehr wahlberechtigte Frauen (114.980) als Männer (105.530). Gegenüber der vergangenen Europawahl im Jahr 2019 ist die Zahl der Wahlberechtigten in Rhein-Berg – damals waren es 218.423 – deutlich gestiegen. Das liegt auch daran, dass nun erstmals bei einer Europawahl bereits Bürgerinnen und Bürger ab 16 Jahren wählen dürfen.
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80,5 Zentimeter lang ist der Stimmzettel zur Europawahl 2024. 34 Parteien und Wählervereinigungen sind auf ihm aufgelistet und stehen zur Wahl. Bei der vergangenen Europawahl 2019 waren es 40 Parteien und Wählervereinigungen gewesen.
8 Uhr: Dann öffnen an diesem Sonntag, 9. Juni, die Wahllokale. Bis 18 Uhr kann man an diesem Tag dort seine Stimme abgeben. Falls die Wahlbenachrichtigung, die jede und jeder Wahlberechtigte zugeschickt bekommen hat, unauffindbar ist, kann auch mit der Vorlage des Personalausweises oder eines anderen Dokuments gewählt werden.
68 Prozent betrug die Wahlbeteiligung im Rheinisch-Bergischen Kreis bei der vergangenen Europawahl 2019. Das war deutlich mehr als 2014 (57,8 Prozent), obwohl die Europawahl damals parallel zur Kommunalwahl stattfand.
Die niedrigste Wahlbeteiligung der vergangenen 30 Jahre bei einer Europawahl in Rhein-Berg war die im Jahr 2004. Damals gaben gerade mal 46,8 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab. Rhein-Berg liegt bei der Wahlbeteiligung häufig über dem Landes- oder Bundesdurchschnitt. Bei der vergangenen Europawahl im Jahr 2019 lag die Wahlbeteiligung europaweit bei 50,6 Prozent, in Deutschland waren es 61,4 Prozent – in Rhein-Berg 68 Prozent.
Gewählt werden an diesem Sonntag allein Listen von Parteien
705 Abgeordnete hat das Europäische Parla-ment aktuell. Der Bundesrepublik Deutschland stehen insgesamt 96 Sitze zu. Bis auf die CDU treten alle Parteien mit bundesweit einheitlichen Kandidatenlisten an, die CDU hat – weil sie in Absprache mit der CSU nicht in Bayern kandidiert – Landeslisten für jedes der anderen 15 Bundesländer. Die bisherige Sitzverteilung im Europäischen Parlament: CDU/CSU 29 Sitze, Grüne 21, SPD 16, AfD 11, Linke 5, FDP 5, Freie Wähler 2, Die Partei 2, Tierschutzpartei, ÖDP, Piraten, Familie und Volt je einen Sitz.
Britische Staatsbürger in Rhein-Berg dürfen erstmals nicht mehr mitwählen
5 Jahre dauert die Amtszeit der Abgeordneten aus nunmehr 27 Staaten im Europaparlament, das bis Sonntagabend neu gewählt wird. Nach dem Austritt Großbritanniens aus der EU im Januar 2020 hat sich die Anzahl der EU-Abgeordneten von 751 auf 705 reduziert, 96 davon kommen aus Deutschland.
249 britische Staatsbürger, die bei der vergangenen Europawahl in Rhein-Berg lebten und damals noch mit abstimmen durften, dürfen dies nun nicht mehr, da ihr Heimatland zwischenzeitlich aus der EU ausgetreten ist. Aktuell sind im Kreis 114 Personen erfasst, die ausschließlich die britische Staatsangehörigkeit haben.
Es gibt genauer Vorgaben für die Höhe einer Wahlurne
8 Städte und Gemeinden organisieren in Rhein-Berg die Stimmabgabe ihrer Bürgerinnen und Bürger vor Ort. Kreiswahlleiter ist Landrat Stephan Santelmann. Eine Präsentation der Wahlergebnisse im Kreishaus wird es allerdings diesmal nicht geben. Ziel der Veranstaltung bei anderen Wahlen sei es in erster Linie, die Möglichkeit zu bieten, mit den Direktkandidaten unmittelbar in Kontakt zu kommen, antwortet die Kreisverwaltung auf Anfrage der Redaktion. In diesem Fall gebe es aber keine Direktkandidaten. Bei kommenden Kommunal-, Landtags- oder Bundestagswahlen sei aber „nach aktuellem Stand geplant“, den Wahlinformationsabend zu veranstalten.
90 Zentimeter hoch soll eine Wahlurne nach Paragraf 51 der Bundeswahlordnung sein. Der Schlitz darf nicht breiter als zwei Zentimeter sein.
Alle Ergebnisse zur Europawahl in Rhein-Berg finden Sie am Sonntagabend hier auf den Internetseiten dieser Zeitung.