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Corona und die PsycheRhein-Berg bietet Beratung für Kreisverwaltungs-Mitarbeitende

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Immer mehr Menschen leiden psychisch unter den Folgen von Corona.

Rhein-Berg – Die psychischen Auswirkungen der Corona-Krise lassen sich für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kreisverwaltung in eine Zahl fassen. Seit 2018 bietet die Kreisverwaltung einen psychologischen Beratungsdienst an. Reichten in den ersten Jahren jährlich 50 Beratungsstunden aus, um die Bedarfe am Rübezahlwald zu decken, so hat sich die Zahl nach Angaben von Gerhard Weber vom betrieblichen Gesundheitsmanagement mehr als verdoppelt und liegt jetzt bei 120 Stunden.

Das relativ junge Beratungsangebot hält Weber für eine „Erfolgsgeschichte“, wie er in einem Vortrag vor dem virtuell tagenden Personalausschuss ausführte. Die Kreisverwaltung bedient sich dafür einer Privat-Firma mit Niederlassungen in Bergisch Gladbach, Leverkusen und Hürth, für die etwa 15 Psychologen tätig sind. Der Kreis gehe es darum, die Arbeitsfähigkeit seiner Mitarbeitenden möglichst zu erhalten. Es spiele keine Rolle, ob sich der Beratungsbedarf aus einer „tätigkeitsbezogenen Überlastung“ (Burnout), sozialen Konflikten oder auch aus privaten Krisen ergebe.

Nur vier Werktage zum Gesprächsangebot

Wer sich für das Angebot entscheidet, hat kein Problem mit Wartezeiten: Während es laut Weber in der Regelversorgung vier Monate bis zu einem Gesprächstermin dauern kann, braucht es für das Angebot des Kreises an seine Mitarbeiter nur vier Werktage. Allerdings sind die Gespräche auf maximal fünf Termine begrenzt.

Der Kreis finanziert das Angebot für seine Mitarbeiter zwar pauschal, er weiß aber nicht, wer wann weshalb beraten wird. Weber: „Es gilt eine absolute Schweigepflicht auch gegenüber der Kreisverwaltung.“ Um sicherzustellen, dass sich bei den Psychologen keine falschen Kreishaus-Mitarbeiter anmelden, übermittelt die Firma der Betriebsmedizinerin des Kreises eine Liste, die diese dann checke.

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Weber sagte weiter, dass das Beratungsangebot Anfang 2018 bei einer Personalversammlung publik gemacht worden und es auch den Führungskräften bekannt sei. Die Kreisverwaltung plane, das Stundenangebot auf Dauer wieder auf 50 pro Jahr zu reduzieren. Auf Nachfrage der Grünen-Fraktionsvorsitzenden Ursula Ehren versicherte Weber, dass dieses spezielle Arbeitgeberangebot nicht dazu führe, dass jemand anders zurückstecken müsse. Weber: „Es drängelt sich keiner vor.“ Das Arbeitgeber-Angebot bestehe neben dem normalen Versorgungssystem. Andere Firmen versorgten ihre Mitarbeiter genauso.