Dr. Erik Werdel ist im Kreistag auch offiziell als Kreisdirektor anwesend gewesen – Ein Rückblick zwischen den Zeilen.
Wechsel im KreishausApplaus und Abschied von einem Zerwürfnis in Rhein-Berg
Am Ende applaudiert Landrat Stephan Santelmann (CDU) dem zur Handwerkskammer Köln gewechselten langjährigen Kreisdirektor Dr. Erik Werdel (CDU). Kurz zuvor hatte er dem langjährigen zweiten Mann im Kreishaus noch Weitblick, insbesondere sein ehrenamtliches Engagement und seine Verdienste vor allem in der Bildung, Wirtschaftsförderung, im Tourismus und um die Produktion der Kreishausmitarbeitenden festgelegt.
Unwirkliche Atmosphäre beim Abschied von Kreisdirektor Werdel
Selbst die Arbeit Werdels als Leiter des Krisenstabes , auch in der Corona-Krise, über die sich Santelmann auch öffentlich mit Werdel und großen Teilen der Kreisverwaltung entzweit hatte, lobte Santelmann.
Nur allgemein geht der Kreishauschef dabei auf das Zerwürfnis ein. Corona-, Hochwasser-, Ukraine- und Energiekrise hätten „alle gefordert – und zugesetzt“. „Spannungen und auch Missverständnisse sind in dieser Zeit an vielen Stellen entstanden – auch bei uns“, relativierte Santelmann den von ihm erzwungenen Streit vor zwei Jahren, in dessen Verlauf er und sein Stellvertreter in der Kreisverwaltung kurzfristig sogar nur über Anwälte kommunizierten.
Es habe auch „eine ordentliche interne Krise gegeben“, räumte Santelmann ein, um gleich darauf wieder einzuschränken, dass man ja einen „Klärungsprozess gefunden“ habe, in dessen „Verlauf“ man doch noch „Vieles bewegt“ habe. Santelmann richtete den Fokus lieber auf das, was man aus seiner Sicht gemeinsam mit der Verwaltung erreicht habe: das Klimaschutzkonzept, die systematische Umsetzung des integrierten Mobilitätskonzeptes, die Optimierung des Kinderschutzes, die Verbesserung des sozialen Wohnraumangebots und das Bildungsnetzwerk, um nur einige zu nennen.
Landrat Santelmann spricht Kreisdirektor mit „Lieber Erik“ an
„Lieber Erik“, so Santelmann, „für die Zukunft wünsche ich dir alles Gute. Im Namen des Kreistags sage ich dir für alles, was du in 16 Jahren für die Menschen hier im Rheinisch-Bergischen Kreis getan hast, ganz herzlichen Dank.“
Von „vielen Umbrüchen“ im Kreis sprach CDU-Fraktionschef Uwe Pakendorf, würdigte Werdel als „Mensch des Ausgleichs“ und dankte im Namen des Fraktionsvorsitzenden: „Es war nicht nur eine extrem vertrauensvolle Zusammenarbeit, sondern du hast über alle Parteigrenzen hinweg allen das Gefühl gegeben, dass du ein Kreisdirektor bist, nicht nur für alle Bürgerinnen und Bürger, sondern auch für alle politischen Strömungen warst.“
Werdel selbst dankte für die „freundlichen Worte“ und „nicht zu viel Balsam“, darüber habe er sich sehr gefreut. „Es hat viel gute Zusammenarbeit gegeben, sonst hätten Sie mich 2016 nicht einstimmig wiedergewählt“, so Werdel zu den Kreistagspolitikern. Er habe es „immer als Ehre empfunden, Kreisdirektor sein zu dürfen“, sagte der 54-Jährige und dankte besonders auch dem zur Verabschiedung gekommenen Ex- Kreiskämmerer Udo Wasserfuhr, von dem er viel gelernt habe.