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„Der Freizeitdruck hat enorm zugenommen“Ranger sollen den Naturschutz in Rhein-Berg verstärken

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Ein Ranger schaut durch ein Fernglas auf eine tiefer liegende weite Waldfläche.

Zwei Ranger sollen bald in Rhein-Berg auf Patrouille gehen.

Wie der Rheinisch-Bergische Kreis dem zunehmenden Freizeitdruck auf sensible Naturzonen mit für ihn neuen Mitteln begegnet.

Der typische Rangerhut soll ihr Erkennungszeichen sein, in der Natur sollen sie nicht nur Umweltfrevler aufspüren, sondern auch Ansprechpartner und Partner sein, um Erholungssuchenden die Natur näher zu bringen. Zum besseren Schutz wertvoller Landschaftsteile, insbesondere der 69 Naturschutzgebiete im Kreisgebiet, setzt Rhein-Berg künftig auf Rangerinnen und Ranger, wie sie bereits seit längerem etwa in Nationalparks wie in der Eifel im Einsatz sind.

Ein bisschen so wie die Polizei, als Freund und Helfer in der Natur.
Hermann Fröhlingsdorf, kommissarischer Leiter des Regionalforstams Bergisches Land

„Einer der Hintergründe ist, dass wir einen verstärkten Freizeitdruck auf die Natur festgestellt haben“, sagte Landrat Stephan Santelmann, bevor er mit dem kommissarischen Leiter des Regionalforstamts Bergisches Land, Hermann Fröhlingsdorf, eine entsprechende Kooperationsvereinbarung zur Einstellung von zunächst zwei Rangerinnen beziehungsweise Rangern unterzeichnete.

Zwei Menschen sitzen an einem Tisch und unterschreiben Verträge.

Den Kooperationsvertrag unterzeichnen der kommissarische Regionalforstamtsleiter Hermann Fröhlingsdorf und Landrat Santelmann.

Es gehe nicht nur darum zu überwachen, dass die Regeln in Naturschutzgebieten eingehalten würden, sondern auch darum, den Menschen in der Natur zu erklären, wozu die Regeln gut seien, und Respekt für die Natur zu vermitteln, erläuterte Hermann Fröhlingsdorf.

Dazu sollen die neuen Ranger nicht nur auf Streife gehen und bei Bedarf Sanktionen wie Platzverweise oder Bußgelder verhängen können, sondern in Abstimmung mit der Biologischen Station auch Führungen durch die Natur anbieten und gezielt mit Angeboten auf Kindergärten und Schulen zugehen.

Forstwirte, Gärtner, Landwirte und Revierjäger können sich bewerben

Darüber hinaus könnten die Ranger auch Schäden etwa an Beschilderungen beheben und gegen Abfallablagerungen vorgehen, wie der kommissarische Leiter des Regionalforstamts erläuterte. „Ein bisschen so wie die Polizei, als Freund und Helfer in der Natur“, so Fröhlingsdorf.

Anlaufstelle für die Ranger soll das Forsthaus Steinhaus bei Moitzfeld werden, die Teamleitung übernimmt Förster Andreas Köller. Bis Ende der kommenden Woche noch läuft das Ausschreibungsverfahren für die beiden Ranger-Stellen in Rhein-Berg, auf die sich Forstwirte, Gärtner, Landwirte und Revierjäger bewerben können. „Ich hoffe, dass wir dann Mitte Juni loslegen können“, so Fröhlingsdorf. Nach einer Schulung zu den Aufgaben als Ordnungshüter sollen die Ranger dann ihre Arbeit in der Natur aufnehmen.

Auch ehrenamtliche Naturschutzwacht soll ausgebaut werden

„Darüber hinaus wollen wir die ehrenamtliche Naturschutzwacht im Kreisgebiet aufstocken“, kündigt der für Planung und Landschaftsschutz beim Kreis zuständige Amtsleiter Bernhard Fleischer an. Einige Interessierte dafür gebe es bereits.

Rund um die Große Dhünn-Talsperre hat das Umweltschutzamt des Kreises bereits im vergangenen Jahr gemeinsame Patrouillen mit dem Wupperverband eingeführt. So wurden dort Erholungssuchende vor Ort zielgerichtet über den Schutz von Natur und Wasser aufgeklärt und eine Reihe der – gerade während der Corona-Zeit zugenommenen – Verstöße in der Schutzzone rund um die Talsperre geahndet.

Die Ranger können diesen Ansatz auch auf andere sensible Naturgebiete im Kreis ausdehnen.