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BrückenbaustelleBrummis suchen sich vor maroder A4-Brücke Untereschbach neue (Um-)Wege

Lesezeit 3 Minuten
Ein Schwertransport fährt am Abend des 27. Januar 2023 auf der L136 (Overather Straße) bei Mitteleschbach über die L 136.

Ausgebremst wurden Schwer- und Großraumtransporte durch gleichzeitige Sperrung von Autobahn und Landstraße für sie. Offenbar umfahren sie weiträumig.

Es gibt weniger Anfragen von Schwertransporten durchs Sülztal und der Kreis verschiebt ein eigenes Straßenbauprojekt bei Rösrath.

Noch Zwei Monate, dann soll die A4-Unterführung der Landstraße 136 nach Bensberg in Untereschbach nach Fertigstellung eines Traggerüsts für die marode Autobahnbrücke wieder freigegeben werden – zumindest einspurig. Geregelt durch eine aufwendige Baustellenampel, die verkehrsabhängig mit zahlreichen Ampeln in Untereschbach und bis nach Bensberg vernetzt ist. Ein Szenario, das dem Vorsitzenden des Zukunftsausschusses des Kreises, Uwe Pakendorf, Sorgenfalten auf die Stirn treibt.

Baustelle an der Brücke der A4 in Overath-Untereschbach.

Voraussichtlich Ende Juli soll die A4-Unterführung der Landstraße 136 wieder einspurig für den Kfz-Verkehr freigegeben werden.

„Wir sind sehr nah an einem Verkehrskollaps“, sagt der im Sülztal bei Hoffnungsthal wohnende CDU-Politiker im Verkehrsausschuss des Kreises. Sorgen bereiten ihm nicht nur eine mögliche Überlastung und Überforderung der Ampelschaltung, sondern auch zusätzliche geplante Arbeiten an den ebenfalls zu erneuernden Brücken über die Sülz in Lehmbach und Hoffnungsthal-Mitte.

„Alles, was wir jetzt erleben, ist ein nettes Vorgeplänkel zu dem Kollaps, der uns dann droht“, malt Pakendorf eine düstere Prognose. Schon jetzt sei die Situation rund um die Anschlussstelle Untereschbach „jämmerlich“, bestätigte auch Achim Müller (CDU) aus eigener Erfahrung.

„Wir haben versucht, uns abzustimmen, zurzeit hat die Autobahnbaustelle in jedem Fall Vorrang“, versichert der für Verkehr und Kreisstraßen zuständige Amtsleiter der Kreisverwaltung, Andreas Hegewald.

Dabei zeige sich, dass aktuell immer weniger Schwertransporte, die aktuell weder über die marode A4-Brücke in Untereschbach noch über die vormalige Umleitung über die Landstraße durch die Unterführung nach Bensberg fahren können, für die Strecke über die maroden Brücken im Sülztal zur A3 angefragt würden. Wie berichtet sollten Schwertransporte im Einzelfall für die beiden maroden Brücken in Lehmbach und Hoffnungsthal geprüft werden. „Offenbar suchen sich diese Transporte nun weiträumigere Umleitungen“, so der Vertreter der Kreisverwaltung.

Absackungen wegen verstärkten Lkw-Verkehrs auf anderen Straßen bei Overath

An der Durbuscher Straße zwischen Overath-Heiligenhaus und Rösrath-Durbusch ist die Fahrbahn unterdessen bereits an mehreren Stellen verstärkt abgesackt. Offenbar eine Folge des zusätzlichen Verkehrs auf dieser Strecke und bereits an der Anschlussstelle Overath abfahrenden Lastverkehrs. Beim Kreis geht man unterdessen davon aus, dass manche Lastwagen bereits im Oberbergischen von der A4 abfahren und sich Richtung A3 über Land durchschlagen.

Spuren einer verstärkten Nutzung sind auch auf einer kreiseigenen Straße zu sehen, wie Christine Bender (SPD) im Verkehrsausschuss aufzeigte: Auf der Kreisstraße 39 zwischen Oberschönrath und der Sülztalstraße bei Rösrath seien die Bankette stark ausgefahren. Da müsse dringend ausgebessert werden, so die Politikerin, die gleichwohl nicht möchte, dass die K 39 wie ursprünglich geplant 2024/25 ausgebaut wird. Schließlich sei die Strecke auch eine Umleitung, wenn in Hoffnungsthal die Sülzbrücke erneuert werde, so Bender.

Kreis verschiebt den Ausbau der K 39 zwischen Oberschönrath und Sülztal

Der Ausbau der Kreisstraße 39 werde „geschoben“, beruhigte Amtsleiter Hegewald.

SPD-Fraktionschef Gerhard Zorn drängte unterdessen darauf, bei den noch eingehenden Einzelfallprüfungen von Schwerlastverkehr auf den Sülzbrücken in Hoffnungsthal, bei den Entscheidungsträgern darauf hinzuwirken, dass diese Brummis sich andere Wege suchen. Nicht auszudenken, was passierte, wenn die Sülzbrücken durch die Belastung derart beeinträchtigt würden, dass sie noch vor ihrer Erneuerung für den „normalen“ Verkehr gesperrt werden müssten.

Dem schloss sich auch CDU-Fraktionschef Pakendorf an und machte sich zudem dafür stark, an der Einmündung der K 39 auf die Sülztalstraße bei Rösrath eine Ampel einzurichten, damit sich insbesondere der verstärkte Berufsverkehr auf dieser Strecke nicht mehr so weit Richtung Oberschönrath zurückstaue. Eine Anregung, die Amtsleiter Hegewald ebenso „mitzunehmen“ versprach wie die notwendige Ausbesserung der Bankette.