Workshops und BegehungenDie Rückkehr der Fußgänger in Overath
- Die Stadt Overath will nun vermehrt ihre Fußgänger in den Blick nehmen.
- Hierzu hat sie einen Fußgänger-Workshop veranstaltet.
- Wie kann das zu Fuß gehen in Overath wieder sicherer werden und warum hat der motorisierte Verkehr noch immer Vorrang?
Overath – Die Overather Hauptstraße ist ein schmucke bergische Talstraße im Rang einer Bundesstraße. Sie führt durch das Aggertal von Lohmar nach Engelskirchen und darüber hinaus. Jedoch ist sie auch das Herz von Overath. Viele Menschen leben und arbeiten hier, und die haben oft ganz andere Ansprüche an ihre Hauptstraße als die Pendler an die B 484.
Die Interessen ihrer Fußgänger in den Blick zu nehmen, das hat sich die Stadt Overath vorgenommen und mit Unterstützung des Landes einen Fußgänger-Workshop veranstaltet. Zwar war die Resonanz mit den von der Mobilitätsbeauftragten Gabriele Bräuer geschätzten insgesamt 30 Personen eher übersichtlich, gleichwohl war es reizvoll, den Verkehr einmal nicht durch die Windschutzscheibe des Autofahrers zu betrachten.
Vorrang des Autoverkehrs
Ein Paradebeispiel für diesen Vorrang des Autoverkehrs ist der Linksabbieger von der Hauptstraße in die Propsteistraße: Die Autofahrer starren gebannt auf den Gegenverkehr, der ihnen aus Richtung Kreisel reichlich entgegenkommt. Sie wollen bloß keine Lücke verpassen. Gleichzeitig haben aber auch die Fußgänger, die die Propsteistraße überqueren, Grün. Das ist, zumal für Kinder, eine nicht ungefährliche Situation. Sie soll nun entschärft werden, und zwar dadurch, dass Linksabbieger und Fußgänger getrennte Grünphasen bekommen, wie Carsten Frommhold von der Straßenverkehrsbehörde berichtete.
„Der Fußverkehr ist die Basis jeglicher Mobilität“, hatte Andrea Fromberg von dem Kölner Verkehrsplanungsbüro zu Beginn des Abends in das Thema eingeführt. Er fördere die Eigenständigkeit, stärke die Einrichtungen vor Ort und sei ein probates Mittel, die eigene Stadt wieder als Lebensraum zu entdecken.
Mehr Fußgänger
Es werde wieder mehr zu Fuß gegangen als in früheren Jahren. Unfälle bleiben dabei nicht aus: Von 2015 bis 2018 habe es laut Polizei in Overath zehn Unfälle mit Fußgängern gegeben, davon sieben beim Überschreiten der Fahrbahn.
In Vorbereitung des Abends hatte das Kölner Planungsbüro bereits einige Vorschläge gemacht, etwa den, dass man die kleinen Parallelstraßen zur Hauptstraße mehr nutzen und die Querverbindungen sichtbarer machen könne.
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Mehrere Bürger nannten weitere Problempunkte, etwa Wurzelschutzgitter aus Metall, die bei Feuchtigkeit zur Rutschfalle zu werden drohen. Kritisiert wurde auch die Entscheidung des Rates, den neuen Kindergarten ausgerechnet in der engen Sackgasse Glockengießerstraße zu bauen.
Begehungen und Abschlussworkshop
Am 14. und 28. November soll es nun Begehungen geben. Das Untersuchungsgebiet wurde dabei erweitert: Um die Glockengießerstraße, den Park-and-ride-Bereich hinter dem Bahnhof und um die Unterführung, wo sich zusehends ein schwieriges Klientel breit mache.
Einen Abschluss-Workshop gibt es am 23. Januar von 18.30 Uhr bis 20.30 Uhr im Kulturbahnhof. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Ansprechpartnerin bei der Stadt ist Gabriele Bräuer, (0 22 06) 602-489, mobilitaet@overath.de