Overath – Heimat wieder erlebbar zu machen und Beziehungen zu ihr aufzubauen, das ist das Ziel der Gemeinschaftsgrundschule (GGS) Heiligenhaus.
So gibt es an der Schule unter Leitung von Schuldirektor Jürgen Koch schon länger Sachkundeunterricht, in dem die 187 Schüler mit ihren 14 Lehrern nicht nur in der Natur unterwegs sind, sondern sich auch um Verbesserungen im Ort bemühen.
„Schon vor drei Jahren haben wir einen Arbeitskreis gegründet, in dem es um außerschulische Lernorte geht“, erläuterte dazu Schulrätin Uschi Resch. Es gehe darum, draußen zu sein, einen Wald zu erleben und Lerninhalte selbst aktiv zu erarbeiten. Und so war es für die Schule laut ihrem Direktor selbstverständlich, sich um die Anerkennung als Naturpark-Schule zu bemühen.
Im Rahmen eines Schulfestes erhielt die GGS als eine der ersten im Rheinisch-Bergischen Kreis vom Geschäftsführer Naturpark Bergisches Land, Ulf Zimmermann, eine Urkunde und Plakette, die sie als Naturpark-Schule auszeichnet.
„Mit der Auszeichnung geht ein fünfjähriger Kooperationsvertrag zwischen der Schule, der Stadt Overath sowie dem Naturpark Bergisches Land einher“, sagte Zimmermann. Der Zweckverband Naturpark Bergisches Land, der unter anderem vom Rheinisch-Bergischen, dem Oberbergischen und und dem Rhein-Sieg-Kreis getragen wird, möchte durch die Zusammenarbeit mit Schulen erreichen, dass „Heimatkunde“ wieder ein fester Bestandteil des Unterrichts wird. „Die Kinder sollen die Gelegenheit haben, sich im Laufe ihrer Schullaufbahn aktiv mit dem Naturpark zu beschäftigen und die eigene Heimat vor der Klassentür zu entdecken“, betonte Zimmermann.
Das Schulfest wiederum bildete den Abschluss einer Projektwoche, in der die Schüler unter anderem Exkursionen in den Aggerbogen, zur Biologischen Station und in das LVR-Museum in Lindlar unternahmen, Insektenhäuser bauten oder sich mit Wasser- und Umweltthematik befassten, wie Koch erzählte. „Themen wie Natur und Landschaft, regionale Kultur und Handwerk, Land- und Forstwirtschaft sind regelmäßig Teil unseres Unterrichts“, sagte Koch.
Dazu gehört nun auch eine von Anne Lachmuth, der Leiterin des Offenen Ganztags und des Schulradios, entwickelte App. Sie wurde auf der Grundlage der Stadtsache-App der Landesinitiative Stadt-Bau-Kultur NRW von Anke Leitzgen erarbeitet.
Mit diesem auf die Region umgeschriebenen, crossmedialen Instrument können die GGS-Schüler ihre Heimat nun noch einmal anders erleben. „Auch die Eltern werden damit eingebunden und sind immer auf dem Stand, was gerade im Heimatkundeunterricht ansteht“, schwärmte Koch, dem wichtig ist, dass die Schüler ihre Ideen zur Verbesserung ihres Ortes auch praktisch umsetzen und vermarkten.
Kreisdirektor Dr. Erik Werdel bezeichnete die GGS als Vorreiter: „Ich hoffe, dass andere Schule diesem Vorbild folgen werden.“