AfD, SPD und Grüne in OverathDiskussionen ohne schrille Töne und Beleidigungen
Overath – Jetzt ist es wohl schon Tradition: Zum dritten Mal hat die „Alternative für Deutschland“ (AfD) eine Wahlkampfveranstaltung im Overather Kulturbahnhof abgehalten, und zum dritten Mal fand sich auf dem Platz davor eine Vielzahl von Bürgern ein, die demonstrativ auf Distanz gingen zu der von ihnen als ultrarechts wahrgenommen Partei.
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Beide Veranstaltungen verliefen völlig ohne Zwischenfälle, sowohl die „Party for Europe“, zu der die SPD eingeladen hatte und der sich auch Grüne, „Bürger für Overath“ und nicht parteigebundene Bürger aus lokalen Initiativen angeschlossen hatten, als auch der von dem Kreistagsabgeordneten Jörg Feller moderierte AfD-Abend. Die Bürger im Freien waren in der Überzahl: Laut Polizei waren es 100, während im Saal nur zwei Dutzend Zuhörer den Ausführungen des Bundestagsabgeordneten Harald Weyel und des Europalistenkandidaten Martin Schiller folgten.
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SPD-Politiker kontert AfD
Die Politiker zeigten sich als in der Sache entschiedene, in der Sprache aber moderate Kritiker. Die EU habe in ihren Anfängen mit der Abschaffung der Zölle Gutes geleistet, werde jetzt aber zum Moloch und zur Spielwiese von Lobbyisten. Nationalistische oder chauvinistische Töne gab es nicht, und auch keine völlig abstrusen Nazi-Vergleiche – anders als noch vor ein paar Wochen, als Schiller auf seiner Homepage die junge Klima-Aktivistin Greta Thunberg per Fotomontage in eine Uniform der NS-Organisation „Bund Deutscher Mädel“ gesteckt hatte. In Overath blieb es gesittet, einer der AfD-Aktiven bedauerte gar, dass die Kritiker von draußen nicht in den Saal gekommen seien, um sich zu informieren.
Draußen vor der Tür hatte zuvor SPD-Ratsherr Hans Schlömer seine Haltung in einer kurzen Rede begründet: „Die AfD behauptet, die Europäische Union wäre das Problem, und sie wäre die Lösung. Wir glauben ganz im Gegenteil, dass die AfD und andere rechtspopulistische und rechtsextreme Parteien das Problem sind, weil sie für das Nationale, das Abgrenzende und das Trennende stehen.“