Aufenthalt auch in Overath?Spur des vermissten Zehnjährigen führt ins Ausland
Overath/Pforzheim – Auch drei Wochen, nachdem ein zehnjähriger Junge nicht aus dem Weihnachtsurlaub bei seinem zeitweise in Overath lebenden Vater zur Mutter in Mühlacker bei Pforzheim zurückgekehrt ist, fehlt von dem Jungen, aber auch von seinem Vater jede Spur. Das bestätigte Michael Wenz von der Polizei im baden-württembergischen Pforzheim am Montag auf Anfrage dieser Zeitung.
Wie berichtet hatte der Zehnjährige nach den Weihnachtsfeiertagen eigentlich in Köln vom Vater wieder an die Mutter übergeben werden sollen. Doch zu diesem Treffen erschienen Vater und Sohn nicht. Auch die vor zwei Wochen noch gehegte Hoffnung der Ermittler, der Junge würde zum Schulbeginn nach den Ferien zurückkehren, erfüllte sich nicht.
Über die Feiertage in Overath?
„Es gibt Hinweise, dass sich Vater und Kind im außereuropäischen Ausland befinden könnten“, sagte der Leiter der Stabsstelle Öffentlichkeit der Pforzheimer Polizei am Montag im Gespräch mit dieser Zeitung. Diese Hinweise seien allerdings bislang nicht bestätigt.
Nach Informationen aus Polizeikreisen soll sich der Vater, ein gebürtiger Belgier, hin und wieder in Overath bei seiner neuen Lebensgefährtin aufgehalten haben. Ob dies auch über die Feiertage der Fall gewesen sein könnte, ist bislang nicht bestätigt. Nach Informationen dieser Zeitung soll die Lebensgefährtin bestreiten, dass sich der Vater des Jungen, geschweige denn der Zehnjährige über die Feiertage in Overath aufgehalten habe.
Das könnte Sie auch interessieren:
Nach Angaben der Deutschen Presse-Agentur soll der Vater dem privaten Fernsehsender RTL zufolge kurz vor Weihnachten die Herausgabe des Reisepasses des Zehnjährigen vor Gericht erstritten haben. Der Mann habe auch seine Kreditkarte an einem großen Flughafen eingesetzt. Angebliches Motiv: Der Vater sei Impfgegner und habe nicht gewollt, dass sein Sohn geimpft werde. „Von einer konkreten Gefährdung des Kindes gehen wir derzeit nicht aus“, so Polizeisprecher Wenz.