Zehnjähriger verschwundenSpur bei möglicher Entführung führt nach Overath
Overath/Pforzheim – Eigentlich hatte der Vater seinen zehnjährigen Jungen nach den Weihnachtsfeiertagen in Köln wieder an die getrennt lebende Mutter aus Mühlacker bei Pforzheim übergeben sollen. Doch sie hat laut Polizei weder ihren Jungen noch dessen Vater am vereinbarten Treffpunkt angetroffen. Und auch danach nicht. Nun sucht die Pforzheimer Polizei nach dem verschwundenen Kind. Die Polizei schließt eine Entführung nach Informationen dieser Zeitung nicht aus. Und eine Spur in dem Fall führt dabei nach Overath.
„Wo sich mutmaßliche Tatverdächtige und der Junge befinden, ist derzeit nicht bekannt“, bestätigt Michael Wenz, Leiter der Stabsstelle Öffentlichkeit bei der Pforzheimer Polizei, auf Anfrage dieser Zeitung. Und dabei habe in Baden-Württemberg an diesem Montag wie in Nordrhein-Westfalen die Schule wieder begonnen.
Lebensgefährtin des Vaters soll in Overath wohnen
Nach Informationen dieser Zeitung soll in Overath die Lebensgefährtin des Vaters wohnen. Sie allerdings soll bestreiten, dass sich das Kind über die Weihnachtsfeiertage dort aufgehalten und dort „abhanden“ gekommen sein soll. Nach Informationen aus Polizeikreisen soll sich der Vater, ein gebürtiger Belgier, allerdings hin und wieder dort aufgehalten haben. Ob dies auch über die Feiertage der Fall gewesen sein könnte, ist bislang nicht bestätigt.
Michael Wenz von der Polizei in Pforzheim weist unterdessen darauf hin, dass offenbar Köln als Übergabeort des Kindes nach den Feiertagen mit der Mutter vereinbart gewesen sei. Seit Anfang des Jahres sei die Polizei mit dem Fall befasst. Ermittelt werde wegen des Verdachts auf Kindesentziehung, so Wenz.
Polizei schließt Aufenthalt im Ausland nicht aus
Nach Angaben der Deutschen Presse-Agentur soll der Vater dem privaten Fernsehsender RTL zufolge kurz vor Weihnachten die Herausgabe des Reisepasses des Zehnjährigen vor Gericht erstritten habe. Der Mann habe auch seine Kreditkarte an einem großen Flughafen eingesetzt. Angebliches Motiv: Der Vater sei Impfgegner und habe nicht gewollt, dass sein Sohn geimpft werde.
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Wie Michael Wenz bestätigt, schließt die Polizei nicht aus, dass sich die beiden aktuell im Ausland befinden. „Wir stehen deshalb mit dem Landeskriminalamt hier in Baden-Württemberg in Kontakt“, so Wenz im Gespräch mit dieser Zeitung.