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KlimawandelOverather Bürgerinnen und Bürger stiften einen ganzen Wald

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Fünf Männer stehen vor einer Schautafel, die den Bürgerwald in Steinenbrück erläutert.

Den Hintergrund der Waldspende von Overath erläutern die Stiftungsvertreter (v.l.) Rainer Habers, Werner Ahrens, Helmut Amelung, Thomas Büscher und Bürgermeister Christoph Nicodemus.

Ein 5000 Quadratmeter großes neues Waldstück haben Overather Bürger gestiftet – und dürreresistente Bäume gepflanzt.

Wie übergibt man eine Waldspende? Als Kleinholz wäre das reichlich kontraproduktiv, doch die Vertreter der Bürgerstiftung Overath hatten eine zündende Idee und versammelten sich gemeinsam vor einer Erläuterungstafel in Steinenbrück, wo sie dann gemeinsam über den Sinn der Spende sprachen.

Und da war dann auch Schluss mit lustig, denn der Klimawandel macht sich immer stärker auch in den bergischen Wäldern bemerkbar, und der Kollege Borkenkäfer hat in den einst so lukrativen Fichtenmonokulturen ja bereits ganze Arbeit geleistet, wie man an den hässlichen kahlen Stellen überall sieht.

Roteichen und Co statt Fichten

In der Folge beschloss die Overather Bürgerstiftung, im „Projekt Bürgerstiftungswald“ solche Baumarten zu pflanzen, die das geänderte Klima hoffentlich verkraften: Roteichen und einzelne Lärchen sind dabei, außerdem Ebereschen und Vogelkirschen.

Auf dem Luftbild der Bürgerstiftung ist die Lage des Waldes farblich markiert.

Das Luftbild der Bürgerstiftung zeigt die Lage des Bürgerwaldes zwischen Supermarkt-Parkplatz und dem Wanderweg A3.

Die jungen Bäume wurden auf einem städtischen Grundstück gesetzt, an dem zum Teil der Wanderweg A3 in Richtung Neichener Kirche vorbeiführt. Insgesamt wurden von Ende März an circa 1500 bis 2000 Bäume gepflanzt; der Förster und die Stadt unterstützten die 10.000 Euro teure Aktion mit Rat und Tat.

Corona verzögerte das Jubiläumsprojekt

Der Anlass für die Waldspende war übrigens das 15-jährige Bestehen der Bürgerstiftung Overath gewesen. Das war zwar eigentlich schon im Jahre 2020 fällig, doch wie überall hat die Corona-Pandemie auch hier einiges durcheinander gebracht. Um das Umweltprojekt satzungskonform realisieren zu können, hat die Stiftung nach den Worten ihres Vorsitzenden Helmut Amelung eigens ihr Vereinsregelwerk ergänzt, womit sie nun auch solche Aufforstungs-Projekte möglich gemacht hat.

Die mit Hilfe der Spendengelder Overather Bürgerinnen und Bürger sowie örtlicher Firmen bepflanzte Fläche ist laut Stiftung rund 5000 Quadratmeter groß, das sind beispielsweise circa 70 mal 70 Meter. Bei der Vorstellung waren neben Amelung auch Kuratoriumsvorsitzender Rainer Habers und die Vorstandsmitglieder Werner Ahrens, Thomas Büscher und Bürgermeister Christoph Nicodemus anwesend.

Wer die Arbeit der 2005 auf Initiative der damaligen Raiffeisenbank Overath-Rösrath gegründeten Stiftung unterstützen will, kann dies laut Stiftung durch Zustiftungen oder Spenden tun. „Zuwendungen an die als gemeinnützig anerkannte Bürgerstiftung werden vom Staat mit Steuervorteilen belohnt, sie mindern das steuerpflichtige Einkommen als Sonderausgabe“, heißt es dazu auf der Homepage der Stadt.