Zwei Erzieher haben den Kinderzirkus Marsa vor einem Jahr in Leverkusen gegründet. Er bietet pädagogische Angebote für Kitas und Schulen.
ZirkusfreizeitWie das Training in der Altenberger Manege bei Kindern Mut hervorzaubert
Die Gymnastikbälle sind fast so groß, wie die Artisten, die auf ihnen stehen und angestrengt versuchen, die Balance zu halten. Das ist selbst barfuß gar nicht so einfach und ab und an müssen die Helfer, die gleichsam als Sicherheitsnetz und doppelter Boden unauffällig hinter den Ballkünstlern stehen, eingreifen und das Gleichgewicht wieder herstellen.
Die kleinen Kunstfehler stören das Publikum in der Manege nicht: Frenetischer Beifall brandet nach jedem Auftritt auf, denn jeder, der hier auf den Bänken sitzt, weiß um die Schwierigkeiten von Artistik, Jonglage, Zauberei oder Clownerie. Sie alle sind eine Woche lang Mitglieder des Ensembles im Zirkus Marsa.
Höhepunkt des fünftägigen Trainings sind die Zirkusvorführungen
Der hat sein Zelt auf der großen Wiese neben der Jugendbildungsstätte Haus Altenberg aufgeschlagen, die das Projekt bereitwillig unterstütze und auch für die Mittagsverpflegung sorge, so die Organisatoren. Im Rahmen einer Ferienfreizeit bringen die Veranstalter 40 Kindern im Alter zwischen sechs und 13 Jahren die wichtigsten Grundlagen der Zirkuskünste bei.
Höhepunkt des fünftägigen Trainings sind immer die abschließenden Zirkusvorführungen. Dann ist immer Showtime in der Zirkusmanege vor ausverkauftem Haus. Zirkus Marsa ist ein lokaler Kinderzirkus aus Leverkusen mit Ferienprogramm und pädagogischen Angeboten für Kitas und Schulen.
Sarah und Markus Bothe haben den Zirkus vor einem Jahr gegründet
Gegründet haben den Zirkus Sarah und Markus Bothe erst im vergangenen Jahr. Als Erzieher hatten sie schon Erfahrung im zirkuspädagogischen Bereich und waren begeistert von den Möglichkeiten, die Zirkusworkshops Kindern bieten. „Wir haben gemerkt, wie viel Energie darin steckt und wie sehr das die Selbstwirksamkeit fördert“, erklärt Markus Bothe. „Die Kinder merken: ,Ich kann was'“.
In den Workshops, die sich jedes Kind selbst aussuchen könne, entwickelten sie Fertigkeiten, die selbst die Eltern regelmäßig überraschten, sagt Bothe. „Das ist immer ein Gänsehaut-Moment und alle Anstrengung wert“, sagt der Erzieher, der sich in der Manege zum Zirkusdirektor wandelt.
Die Kinder sollen die Freiheit haben, Dinge auszuprobieren
Daher nimmt sich das Team aus drei Trainern und zwei Helfern hinter den Kulissen bewusst stark zurück. Sie unterstützen, sichern und helfen dort, wo es nötig ist, lassen den Kindern aber auch die Freiheit, Dinge selbst auszuprobieren.
Oberstes Gebot ist dabei immer die Freiwilligkeit. Kein Kind werde in eine bestimmte Rolle hineingedrängt und wenn jemand nur zuschauen wolle, dann sei auch das in Ordnung. In der Praxis komme das allerdings selten vor. Am Ende trauten sich meist alle Kinder in die Manege – ganz ohne Zauberei.