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DenkmalschutzStiftung unterstützt erneut Sanierung des Felsenkellers in Altenberg

Lesezeit 4 Minuten
50 000 Euro für die Sanierung des Felsenkellers in Odenthal-Altenberg übergab die Deutsche Stiftung Denkmalschutz an Eigentümer Thomas Kloth (2. v. l.).

50 000 Euro für die Sanierung des Felsenkellers in Odenthal-Altenberg übergab die Deutsche Stiftung Denkmalschutz an Eigentümer Thomas Kloth (2. v. l.).

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz fördert die Sanierung des Felsenkellers in Odenthal-Altenberg erneut mit 50 000 Euro.

Die Renovierung des historischen Fachwerkhauses Felsenkeller kann weitergehen. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat weitere 50 000 Euro für die Sanierung des traditionsreichen Hauses an der historischen Klosterzufahrt Altenberg zur Verfügung gestellt. Uwe Lohölter, Ortskurator der Stiftung Denkmalschutz im Raum Köln, überbrachte Thomas Kloth, Eigentümer des Hauses, einen symbolischen Scheck über den Förderbetrag. Das seit einiger Zeit leerstehende und bei der Flutkatastrophe 2021 geschädigte Haus sei eines von mehr als 720 Projekten, das die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank Spenden und Mitteln aus der Lotterie Glücksspirale in Nordrhein-Westfalen bisher habe fördern können, so Lohölter.

Erst vor knapp einem Jahr hatte die Stiftung den Wiederaufbau des ehemaligen Ausflugslokals in Altenberg mit 34 000 Euro gefördert – Geld, das inzwischen mit Bedacht angelegt wurde: Der nördliche Giebel des Hauses wurde neu eingedeckt, eine Arbeit, die wegen der historischen Rekonstruktion aufwendiger als eine normale Dacheindeckung gewesen und vom Denkmalschutz kontinuierlich begleitet worden sei, berichtet Kloth. Denn an einem solch historischen Haus entspricht so gut wie nichts den heutigen DIN-Normen und Vorschriften.

Vor knapp einem Jahr wurde der nördliche Giebel des Felsenkellers in Odenthal-Altenberg neu eingedeckt.

Vor knapp einem Jahr wurde der nördliche Giebel des Felsenkellers in Odenthal-Altenberg neu eingedeckt.

Vor knapp einem Jahr wurde der nördliche Giebel neu eingedeckt.us diesem Grund stehe die Deutsche Stiftung Denkmalschutz nicht nur als Geldgeber bereit, sondern biete auch Expertise für denkmalgerechtes Bauen, so Lohölter. Meist sei es schon eine Herausforderung, die passenden historischen Materialien zu finden. „Die gibt es auf dem Markt oft nicht mehr, weil wir heute ganz anders bauen.“

Das fange bei den Dachpfannen an, die im Falle von Haus Felsenkeller aus gebrannten Exemplaren bestanden und so auch wieder ersetzt wurden. Aber auch Giebelvorsprünge, Auskragungen und Simse wurden denkmalgerecht saniert. Mit der neuerlichen Geldzuwendung will Kloth nun den Mittelteil des Gebäudes in Angriff nehmen. Für die Beauftragung der Handwerker habe er jetzt grünes Licht, freut er sich. Für ihn und die Familie ist die Unterstützung durch die Stiftung, die einen Teil ihres Fördergeldes aus Mitteln der Westdeutschen Lotterie bezieht, fast selbst so etwas wie ein Lottogewinn: „Die denkmalgerechte Sanierung würde einen privaten Eigentümer überfordern“, meint Kloth. „Da muss man die Ärmel aufkrempeln und versuchen, Hilfe zu finden.“

Stiftung fördert Projekte sukzessive

Und weil Kloth diese Hilfe in der Stiftung Denkmalschutz gefunden hat, steigt die Zuversicht, dass der Felsenkeller in einigen Jahren wieder in alter Pracht erstehen kann. „Es ist unsere Linie, nicht auf einmalige Förderung zu setzen, sondern Projekte sukzessive bis zur Rettung zu unterstützen“, erläutert Ortskurator Lohölter. Sollte auch der nächste Förderantrag für das Haus positiv beschieden werden, wäre dann der südliche Teil der Immobilie an der Reihe.

Das Gebäude gilt als wichtiges und erhaltenswertes Zeugnis für Architektur und Kultur des Bergischen Landes. Der neogotisch gestaltete Felsenkeller sei in engem Zusammenhang mit der von den Preußen unterstützten Restaurierung des Altenberger Doms zu sehen, so die Deutsche Stiftung Denkmalschutz zur Baugeschichte. Erbaut wurde das unter Denkmalschutz stehende ehemalige Ausflugslokal zwischen 1880 und 1900 von Robert Keller, der durch seine Beteiligung und Arbeiten beim Aufbau des Altenberger Domes regional bekannt und wohlhabend geworden war. Zum Ensemble gehört auch die Kronprinzengrotte, deren Reste sich auch heute noch oberhalb des Baus an der Felsenkante befinden.


Deutsche Stiftung Denkmalschutz fördert jährlich 600 Projekte

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz beschreibt sich selbst als die größte private Initiative für Denkmalpflege in Deutschland. Seit 1985 setzt sie sich für den Erhalt bedrohter Baudenkmale ein. Dabei verfolgt sie einen ganzheitlichen Ansatz, der die Notfallrettung gefährdeter Denkmale ebenso umfasst wie pädagogische Schul- und Jugendprogramme oder auch den bundesweit bekannten „Tag des offenen Denkmals“.

Jährlich fördere man rund 600 Projekte, so die Stiftung, die durch Mithilfe und Spenden von mehr als 200 000 Förderern möglich würden. Insgesamt habe man bereits über 6500 Denkmale mit mehr als einer Dreiviertel Milliarde Euro in ganz Deutschland unterstützt. Dennoch seien zahlreiche einzigartige Baudenkmale in Deutschland weiter akut vom Verfall bedroht, so die Stiftung.