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Ärger um SportanlageSV Altenberg fühlt sich von Gemeinde Odenthal schlecht behandelt

Lesezeit 3 Minuten
Eine Jungenmannschaft spielt auf einem Kunstrasenplatz Fußball.

2010 erhielt der SV Altenberg einen Kunstrasenplatz. Daran waren aber offenbar Bedingungen geknüpft.

SPD will Pflege des Geländes durch den Bauhof. Die Verwaltung erinnert an Verpflichtungen des Vereins 2010, bei Anlage des Kunstrasenplatzes.

Unzufriedenheit herrscht beim SV Altenberg 1948: „Wir fühlen uns vom Großteil der Politik und von weiten Teilen der Verwaltung sehr wenig unterstützt“, kritisiert Dr. Ulrich Schwenger, Vorsitzender des SV Altenberg. Man sei der Ansicht, dass sich „zu wenig um den Sport in der Gemeinde gekümmert“ werde, der von ehrenamtlichen Kräften getragen werde.

Mit einigen Punkten, die die Unzufriedenheit besonders geschürt haben dürften, befasst sich heute (4. September) der Sportausschuss. So ärgert sich der SV Altenberg nach Angaben von Alfred Liepold, Vorsitzender des Gemeindesportverbandes, dass den beiden Tennisvereinen TC Glöbusch und Voiswinkel während der Coronakrise die Pacht für zwei Jahre erlassen worden, ein entsprechender Antrag des SV Altenberg 2022 aber abgelehnt worden sei.

Gemeindesportverband: Das Ehrenamt muss gefördert werden

Zudem habe der SV Altenberg an eine Zusage des Bürgermeisters bzw. der Gemeindeverwaltung aus dem zuständigen Ausschuss im August 2022 erinnert, wonach die Gemeinde den SV Altenberg bei der Pflege des Sportplatzes habe unterstützen wollen: „Das Rasengelände um die Sportanlage des SV Altenberg sollte jedes Quartal von Mitarbeitern der Gemeinde gemäht werden. Dies ist nicht erfolgt“, so Liepold in einem Schreiben an die Verwaltung.

Ziel aller in der Gemeinde Verantwortlichen müsse sein, dass sich die Ehrenamtlichen weiterhin „für das Gemeinwohl“ einsetzten, mahnt der Gemeindesportverband: „Dies sehen wir als gefährdet an.“

SPD fordert Pflege des Geländes durch den Bauhof

Unterstützung erhält der Altenberger Sportverein von der SPD. Sie hat beantragt, dass „die gesamten Rasenflächen auf dem Gelände des Sportplatzes“ in „adäquatem Turnus“ durch den Bauhof der Gemeinde gemäht werde. Die Fraktion begründet diese Forderung damit, dass der SV Altenberg nicht nur 350 bis 400 fußballbegeisterte Kinder und Jugendliche trainiere, sondern auch eine Vielzahl von „integrativen und gesamtgesellschaftlichen Aufgaben“ für Odenthal erfülle.

Der SV Altenberg zahle derzeit eine Pacht von 5.000 Euro im Jahr, reagierte die Verwaltung auf die Vorwürfe. Dies entspreche der Summe, die von der Gemeinde an Erbpacht an den Grundstückseigentümer, an Versicherungsprämie (Feuer, Sturm, Wasserschäden, Einbruch-Diebstahl) für die Anlage sowie an Grundsteuer gezahlt werde. Diese Kosten würden an den Pächter weitergegeben: „Reinertrag wird nicht erzielt“, so die Verwaltung.

Verwaltung erinnert an alte Verpflichtung des Vereins

Die vertraglichen Regelungen mit den beiden Tennisvereinen, deren Pachtbefreiung 2024 ende, seien grundsätzlich ähnlich. Allerdings habe sich der SV Altenberg 2010, anlässlich der Herstellung des Kunstrasenplatzes aus Mitteln des damaligen Konjunkturpakets II, vertraglich verpflichtet, „neben den Betriebskosten auch die Kosten für die Erhaltung und Unterhaltung der Sportplatzanlage und des Umkleidegebäudes mit allen weiteren baulichen Anlagen vollumfänglich zu übernehmen“, führt die Verwaltung weiter aus.

Dafür gewähre die Gemeinde dem SV Altenberg einen Investitions- und Reparaturkostenzuschuss in Höhe von 3.500 Euro jährlich, sofern die Haushaltslage der Gemeinde dies zulasse. Die angeführte Zusage des Bürgermeisters, das Sportplatzgelände künftig durch den Gemeindebauhof unterhalten zu lassen, sei in der betreffenden Ausschusssitzung „nicht protokolliert“ worden und könne vor dem Hintergrund der bestehenden vertraglichen Regelungen „nicht nachvollzogen“ werden, heißt es weiter.

„Der Mitarbeiterbestand des Gemeindebauhofes lässt zudem eine regelmäßige zusätzliche Grünflächenpflege des Sportplatzareals, gerade in den Sommermonaten, nicht zu.“ Notwendige Mäh- und Pflegearbeiten würden teilweise an Fremdfirmen vergeben, weil die eigenen Kapazitäten nicht ausreichten.