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Mit Cafés und LädenSanierung der Odenthaler Kaplanei kostet 1,9 Millionen Euro

Lesezeit 3 Minuten

Das geschichtsträchtige Gebäude der „Alten Kaplanei“ im Schatten der Dorfkirche St. Pankratius.

Odenthal – Die Alte Kaplanei soll endlich wachgeküsst werden. Seit Jahren liegt das Gebäude im Dornröschenschlaf. Mit seinen geschlossenen Fensterläden macht das alte, denkmalgeschützte Gebäude, das Teil des historischen Ensembles rund um die Kirche St. Pankratius ist, einen heruntergekommenen Eindruck. Die Voraussetzungen hier neues Leben einzuhauchen, sind trotzdem denkbar günstig: Mitten im Ort gelegen, könnten Haus und rückwärtiges Grundstück, das bisher nicht viel mehr als Parkplätze zu bieten hat, das Zentrum beleben.

Konzepte hierfür haben die Planungsbüros format 3, Virkus Projekt GmbH und BKR Aachen vorgelegt. Das Konsortium befasste sich im Rahmen des Forschungsvorhabens „Zukunft im Bestand – Entwicklungsperspektiven für historische Schlüsselgebäude“ mit der Alten Kaplanei, die offenbar als ein solches Schlüsselgebäude gilt. Jedenfalls hatte Odenthal 2020 mit dem ortsbildprägenden Bau als eines von sechs Objekten in Deutschland den Zuschlag für das Forschungsvorhaben des Bundesinnenministeriums erhalten.

Verwaltung schlägt einen Glasanbau für ein Café vor

Im Vorfeld hatten sich die politischen Vertreter mehrheitlich im Erdgeschoss eine multifunktionale Nutzung des Hauses mit Café/Bistro sowie Laden für regionale Produkte, im Obergeschoss ein Coworking Space (Büroarbeitsplätze und Konferenzräume mit entsprechender Infrastruktur zur Miete) vorstellen können. Daher legten die Planer nun drei entsprechende Varianten für das Gebäude vor, das der Gemeinde vor Jahren von der katholischen Kirche in Erbpacht überlassen worden war.

Verschiedene Gastronomiekonzepte wurden geprüft, „mit dem Ergebnis, dass ein Bistro-Konzept mit Vollkonzessionierung erfolgversprechend ist“, so die Verwaltung. Sie schlägt auch einen Glasanbau vor, um die Zahl der Sitzplätze im kleinen Café zu erhöhen, weil dies die „Rentabilitätschancen deutlich erhöhen“ würde.

Andere Fördermöglichkeiten werden noch geprüft

Vor der Sommerpause stand die Politik diesem Vorschlag allerdings noch skeptisch gegenüber. Auch die Nutzung des Obergeschosses als sogenannte Coworking Space, das barrierefrei durch einen Aufzug erreichbar sein soll, könnte sich rechnen, glauben die Planer. Für weniger wirtschaftlich halten sie die FDP-Anregung, im Obergeschoss Wohnungen unterzubringen. Auch seien in diesem Fall Konflikte zwischen Mietern und Gastronomiebetreibern zu befürchten, besonders wenn Gäste auch draußen sitzen könnten.

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Die Gesamtkosten der Sanierung und des Umbaus der Alten Kaplanei werden mit rund 1,9 Millionen Euro kalkuliert, die Mieteinnahmen mit rund 47.000 Euro jährlich beziffert. Bei einer Städtebauförderung von 50 Prozent hätte sich der Aufwand des Umbaus in 22 Jahren amortisiert, errechnete die Verwaltung. Einen Strich durch diese Rechnung könnten aber die angestrebten Mieteinnahmen machen, die möglicherweise einer Städtebauförderung entgegen stehen. Geprüft werden daher auch andere Fördermöglichkeiten, etwa aus den Töpfen für Denkmalschutz oder energetische Sanierung.

Die Zukunft der Alten Kaplanei wird Thema im nächsten Planungsausschuss am Donnerstag, 16. September, 17.30 Uhr, im Forum des Schulzentrums sein.