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Kühe und SoftwareentwicklerCDU und SPD wollen Hochschule nach Odenthal locken

Lesezeit 2 Minuten

Die Kühe sind weg – kommen bald Studenten in die leerstehenden Stallungen des Menrath-Hofs? (Archivfoto)

  1. Die CDU möchte junge Menschen auch über den Schulabschluss hinaus am Ort halten.
  2. Daher soll eine Hochschule „als eine Perspektive für unsere Jugendlichen“ nach Odenthal kommen.
  3. Und so könnten zukünftig Milchvieh und Studenten, die eine Software zur Steuerung von Melkmaschinen entwickeln, in den bestehenden Stallungen unterkommen.

Odenthal – Bis vor einem Jahr standen hier noch Hochleistungskühe. Nun ist der leerstehende Bauernhof in Menrath als möglicher Standort für Hochleistungen ganz anderer Art im Gespräch. Eine private Fachhochschule (oder eine Zweigstelle) könnte auf dem Areal entstehen. Entsprechende Prüfanträge haben sowohl CDU- wie auch SPD-Fraktion gestellt.

Die CDU möchte junge Menschen auch über den Schulabschluss hinaus am Ort halten und daher „eine Hochschule, zum Beispiel eine Fachhochschule als eine Perspektive für unsere Jugendlichen in Odenthal ansiedeln“, begründete die CDU-Fraktion sicherlich auch mit Blick auf die Fachhochschule für Wirtschaft im benachbarten Bergisch Gladbach. Eine Ansiedlung in einem Bestandsgebäude biete sich an.

Kooperationen denkbar

Kooperationen etwa mit einem Landmaschinenhersteller, Tierfutterproduzenten oder Pharmaunternehmen seien denkbar. „In den vorhandenen Stallungen kann gleichzeitig beispielsweise Milchvieh gehalten und von den Studierenden Software zur Steuerung von Melkmaschinen sowie zur Analyse der Tiergesundheit entwickelt werden“, so Fraktionschefin Nicola Ciliax-Kindling im CDU-Antrag.

Ähnliche Ideen hat auch die SPD. Sie kann sich in Menrath eine Forschungs-, Lern- oder Lehreinrichtung für Agrarwirtschaft vorstellen. Die zunächst überraschenden Denkanstöße wurden im Schulausschuss diskutiert und konkretisiert. Unabhängig vom zunächst angedachten Standort Menrath könnte sich für Odenthal die Gründung einer privaten Hochschule für Forstwirtschaft eignen – an ihnen scheint in Nordrhein-Westfalen nämlich ein Mangel zu bestehen. Offenbar ein weißer Fleck in der Hochschullandschaft, der sich lohnen könnte zu füllen, glauben die Verantwortlichen.

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Die Verwaltung wurde beauftragt, nach geeigneten Immobilien und Grundstücken zu suchen, die sich für eine Einrichtung mit vielleicht 400 bis 600 Studenten eignen würden. Die Vergabe einer Machbarkeitsstudie wurde zurückgestellt. Zunächst sollen Sondierungsgespräche mit entscheidenden Behörden geführt und die Erfolgsaussichten einer Hochschule für Odenthal geprüft werden. „Da sind viele Recherchen nötig. Man muss den Markt sondieren, die Auslastung bestehender Hochschulen untersuchen, man muss einen Investor finden – und ohne ein geeignetes Grundstück muss man auch gar nicht erst anfangen“, erklärte Dezernent Heinz Bosbach. „Aber ich bin immer dafür, Ideen nicht totzureden, sondern anzugehen.“