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KommentarHaus Sonnenberg in Voiswinkel ist Opfer eines fatalen Verdrängungswettbewerbs

Lesezeit 1 Minute
Haus Sonnenberg in Odenthal mit umliegendem Garten.

Haus Sonnenberg, Jugendbildungsstätte der KjG in Odenthal, muss Ende 2025 schließen.

Das große Grundstück in Toplage ist interessant für Investoren. Ein sozialer Träger kann da nicht mithalten.

Die Kinder- und Jugendarbeit braucht bezahlbare Räume.“ Diesen Satz würde wohl jeder unterschreiben. Und dann kommt das große Aber. Denn auch die vielen gut gemeinten und wichtigen Aktionen eines Weltkindertages können nicht darüber hinwegtäuschen, dass die hehren Ziele schnell an ihre Grenzen stoßen, wenn es um den schnöden Mammon geht.

Das ist in den Kommunen und im Privaten so - und, wie das Beispiel von Haus Sonnenberg zeigt, auch innerhalb kirchlicher Institutionen. Die Einrichtung hat schlicht das Pech, auf einem zu schönen Areal zu stehen. Ein Filetstück in Bestlage von Odenthal, dessen Marktpreis seit Jahren heftig gestiegen sein dürfte.

Dass ein Grundstückseigentümer – auch mit Blick auf eigene soziale Aufgaben – da nicht Nein sagt, ist nachvollziehbar. Wahrscheinlich also, dass nach 2025 die Bagger anrücken, um den Grundstein für exklusives Wohnen zu legen. Den Preis dafür zahlt die Kinder- und Jugendarbeit, die auf diesem Markt niemals mithalten kann. Ein fataler Verdrängungswettbewerb, mit Folgekosten für die Gesellschaft.