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Die schönsten Touren entlang des EifgenbachtalsWas Wanderern im Bergischen den Rückweg erleichtert

Lesezeit 5 Minuten
Die Wegemarkierung des Eifgenbachwegs prangt an einem Baum neben dem Eifgenbach bei Wermelskirchen-Dabringhausen.

Das Eifgenbachtal bietet naturnahe Wanderungen, die auch für Kinder spannend sind. Und der Bergische Wanderbus lässt sich für An- und Rückreise nutzen.

Einzigartig in der Region: Der Bergischer Wanderbus startet dieses Wochenende in die Saison und bietet Ausgangspunkte für viele Touren.

Historische Mühlen, ein dahinplätschernder Bach und nur hier und da mal ein Sträßchen in den Talgrund – durch das Eifgenbachtal zwischen Odenthal und Wermelskirchen zu wandern ist ein Genuss für Naturfreunde. Allein: Wie kommt man nach der bis zu 15 Kilometer langen Tour wieder zum Ausgangspunkt zurück? Ab diesem Samstag ist das an Wochenenden, Feier- und Brückentagen bis zum 1. November wieder kein Problem mehr. Denn an diesem Samstag startet der Bergische Wanderbus in seine diesjährige Saison.

Die verantwortlichen Projektträger des Bergischen Wanderbusses von Kreis, Kommunen und Regionalverkehr Köln GmbH wandern auf einem Weg, im Hintergrund sind eine Brücke und der Eifgenbach zu sehen.

Gleich ein paar Meter auf dem Eifgenbachweg sind bei der Vorstellung des Saisonauftakts vom Bergischen Wanderbus die verantwortlichen Projektträger von Kreis, Kommunen und Regionalverkehr Köln GmbH.

„Es ist ein bisschen Wehmut dabei“, bekennt Kreisdirektor Dr. Erik Werdel, schließlich sei es sein letzter offizieller Termin im Tourismus, so der langjährige Kreisdirektor, der wie berichtet im Juni das Amt des Hauptgeschäftsführers der Handwerkskammer Köln übernehmen soll. Weniger wandern will der auch ehrenamtlich seit Jahren im Bergischen Wanderland engagierte 54-Jährige deshalb aber nicht.

Der Bergische Wanderbus ermöglicht, das Wandern flexibler zu gestalten: Man kann das Tal hinunter wandern, und wenn man zurück will, geht man einfach zur nächsten Wanderbus-Haltestelle.
Dr. Erik Werdel, Kreisdirektor des Rheinisch-Bergischen Kreises

Und das Eifgenbachtal hat es ihm und seiner Familie dabei besonders angetan, wie er bekennt und ein Buch von Wanderbotschafter und Autor Manuel Andrack zückt, in dem dieser eine Wanderung beschriebt, die er mit Familie Werdel auf dem Bergischen Streifzug durchs Eifgenbachtal unternommen hat. Auch darin kommt der Bergische Wanderbus vor.

Wie Kreisdirektor Werdel mit seiner Familie und Manuel Andrack wanderte

„Er ermöglicht, das Wandern flexibler zu gestalten: Man kann das Tal hinunter wandern, und wenn man zurück will, geht man einfach zur nächsten Wanderbus-Haltestelle“, berichtet Werdel aus eigenem Erleben.

Manuel Andrack steht mit einem Mikro auf einer Bühne beim Bergischen Tourismustag anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Bergischen Wanderlands.

Auch Wanderbotschafter und Autor Manuel Andrack hat den Eifgenbachweg und den Bergischen Wanderbus bereits nach einer Tour mit der Familie von Kreisdirektor Dr. Erik Werde beschrieben.

Und das Tal sei nicht nur im Sommer wegen der vielen schattigen Abschnitte ideal, sondern auch für das Wandern mit Kindern hervorragend geeignet: Es mache einfach Spaß, dem Bach zu folgen, hier und da über Brücken zu gehen, und Einkehrmöglichkeiten gebe es obendrein, so Werdel. Als Manuel Andrack Werdels Sohn gefragt habe, welcher Streifzug dessen Lieblingsweg im Bergischen Wanderland sei, habe dieser nicht lange überlegt und den Eifgenbachweg genannt.

Menschen stehen vor dem Bergischen Wanderbus auf dem Parkplatz Am Rösberg in Odenthal-Altenberg.

Der Bergische Wanderbus verkehrt bis zum 1. November wieder an Wochenenden, Feiertagen und Brückentagen zwischen Odenthal und Wermelskirchen entlang des Eifgenbachtals.

Blick auf die Sitzreihen im Bergischen Wanderbus.

Viel Platz bietet der Bergische Wanderbus für Wanderer und andere Fahrgäste, die das Gefährt natürlich auch nutzen können.

Im Zwei-Stunden-Takt pendelt der Bergische Wanderbus ab diesem Wochenende wieder samstags, sonntags, feiertags und an Brückentagen zwischen Odenthal und Wermelskirchen. Wegen einer bei der Juli-Starkregenflut 2021 stark beschädigten Brücke bei Wermelskirchen-Neuemühle fährt der als Linie 267 im normalen VRS-Tarif verkehrende Wanderbus in dieser Saison nochmals eine Umleitungsroute: von Odenthal über Dabringhausen dann zuerst über Eifgen ins Wermelskirchener Zentrum und dann zur Wende in Neuemühle.


Die Umleitung

Wegen einer beschädigten Brücke in Neuemühle fährt der Bergische Wanderbus auch in diesem Jahr eine Umleitung und daher nicht die Haltestelle Straußenfarm an. Von der Haltestelle Neuemühle lässt sich die Straußenfarm in Emminghausen unterdessen in einer knappen halben Stunde (1,1 Kilometer) zu Fuß erreichen. 2025 soll die Brücke laut Kreis repariert sein. (wg)

Baustellenabsperrungen stehen auf einer Brücke bei Wermelskirchen-Neuemühle.

Auch 2024 noch gesperrt bleibt die im Juli 2021 unterspülte Straßenbrücke über den Eifgenbach bei Neuemühle. Der Bergische Wanderbus fährt deshalb eine andere Route.


Eine Fahrt von Odenthal nach Wermelskirchen kostet wie auch sonst im VRS-Tarif für Erwachsene 3,50 Euro (Preisstufe A). „Auch Personen, die ein Deutschlandticket oder andere VRS-Tickets haben, können damit ohne Aufpreis auch den Bergischen Wanderbus nutzen“, so Thomas Schmalen, Prokurist der Regionalverkehr Köln GmbH (RVK), die den Bergischen Wanderbus für den Rheinisch-Bergischen Kreis auf die Straße bringt.

Erste und letzte Fahrt führen bis zum Bergisch Gladbacher S-Bahnhof

Die erste Fahrt startet morgens um 10.04 Uhr am S-Bahnhof in Bergisch Gladbach, der letzte endet um 20.14 Uhr auch wieder dort. Von der Odenthaler Kirche startet der erste Bus um 10.17 Uhr (und dann weiter im Zwei-Stunden-Takt), von Wermelskirchen-Neuemühle geht's um 11.17 Uhr im Zwei-Stunden-Rhythmus retour. Die Tourismusgesellschaft „Das Bergische“ hat ein Faltblatt mit Fahrplan, Wander- und Einkehrtipps mit den Kommunen Odenthal und Wermelskirchen herausgebracht, das in vielen öffentlichen Gebäuden und im Wanderbus ausliegt sowie hier im Internet heruntergeladen werden kann

Der Bergische Wanderbus steht am Busbahnhof in Bergisch Gladbach.

Die erste und letzte Fahrt des Bergischen Wanderbusses führt an Betriebstagen (Wochenenden, Feiertage, Brückentage bis zum 1.11.2024) nach Bergisch Gladbach zum S-Bahnhof.

Aus Sicht von Gabi Wilhelm, der Geschäftsführerin von „Das Bergische“, lohnt sich die Investition in den Tourismus gleich doppelt: „Die jüngsten Zahlen zum Wirtschafts- und Standortfaktor Tourismus im Bergischen belegen, dass vom Tourismus als Querschnittsbranche fast alle Wirtschaftsbereiche profitieren: allen voran das Gastgewerbe und der Einzelhandel.“

Mit Piccolonia Bus-Reisen fährt seit vorigem Jahr ein neuer Subunternehmer den Bergischen Wanderbus im Auftrag RVK. Zwar prangen auf dem Bus noch die Kölner Domtürme und nicht bergische Hügel – aber das kann ja noch kommen. Mit einem neuen Aufschlag wollen die Verantwortlichen den Bergischen Wanderbus jedenfalls nach zurückgegangenen Fahrgastzahlen auch nach der Corona-Zeit wieder nach vorne bringen – als Angebot für Einheimische und für Ausflügler aus den nahen Städteregionen.


Wanderbücher zum Eifgenbachweg

Wer die gesamte Geschichte der Wanderung von Familie Werdel mit der Familie von Manuel Andrack lesen möchte, findet sie in Manuel Andrack: Mit Kindern wandern. Touren, Tipps und Naturabenteuer in ganz Deutschland, 2018, 208 S., 978-3-492-40477-8, 14 Euro.

Ein Wanderführer für den Eifgenbachweg und weitere Bergische Streifzüge: Guido Wagner: Die Bergischen Streifzüge, 2. Aufl. 2022, 192 S., ISBN 978-3-7510-1261-4, 14,95 €.


Die schönsten Touren entlang des Eifgenbachs

Der Eifgenbachweg: Mit einer weißen „5“ auf rotem Grund ist der 14,9 Kilometer lange Eifgenbachweg markiert, auf den man in etwa 4,5 Stunden vom Parkplatz Eifgen bei Wermelskirchen zum Parkplatz Schöllerhof bei Odenthal-Altenberg wandern kann (oder umgekehrt). Für den Hin- oder Rückweg lässt sich der Bergische Wanderbus nutzen. er ermöglicht auch unterwegs Abkürzungen (siehe Haltestellen in der Kartengrafik). Reizvolle Einkehrmöglichkeiten am Eifgenbachweg bieten die Neuemühle und die Rausmühle. Weitere Infos zum Weg gibt es hier im Internet.

Vor der Neuemühle im Eifgenbachtal stehen Tische und Stühle der außengastronomie.

Lädt zur Einkehr ein: die Neuemühle im Eifgenbachtal.

Rätselwanderung ins Tal der Mühlen: Eine vor allem für Familien geeignete Rätselwanderung ins Eifgenbachtal hat die Redaktion vor einiger Zeit erstellt. Die Tour beginnt am Wanderparkplatz an der L 101, Ortseingang Wermelskirchen-Stumpf (Navi-Adresse: Höhe, Wermelskirchen) ist 7,8 Kilometer und dauert etwa drei Stunden. Alle Infos zu Route und Rätseln am Wegesrand gibt's auf hier unseren Internetseiten (nur das Gewinnspiel ist zwischenzeitlich ausgelaufen).

Ein Nutria sitzt im Gras an einem Teich im Eifgenbachtal unweit der Rausmühle.

Sind im Eifgenbachtal zu entdecken: Nutrias.

Vom Berg ins Tal: Ein echter Geheimtipp sind die ausgezeichneten Eifgenbachtal-Rundwege, die im Rahmen des Projekts Aqualon entwickelt und im Gelände mit einem „E“ und verschiedenen Nummern ausgezeichnet worden. Der „E2“ beispielsweise führt vom Wanderparkplatz in Burscheid-Bellinghausen auf einem 7,5 Kilometer langen Roundkurs zu einem der schönsten Abschnitte des Eifgenbachtals. Alle Eifgenbachwege sowie die mit „D“ und Ziffern markierten Wanderwege der Dhünnhochfläche gibt's hier im Internet.

Eine Infotafel des Eifgenbachwegs steht vor dem Gebäude der Rausmühle.

Die Rausmühle ist eine historische Getreidemühle, in der sich heute eine Einkehrmöglichkeit befindet.

Wasseroute: Wer den Wanderbus nutzen möchte, um ins Dhünntal zu wandern, kann die 15 Kilometer langen Wasserroute „unverDHÜNNt 1“ wandern oder mit dem Wanderbus abkürzen.

Erstes Frühlingsgrün wird von der Sonne angestrahlt, im Hintergrund ist eine Brücke über einen Bach zu sehen.

Die Region um Eifgenbach und Dhünn ist wasserreich und bietet zahlreiche reizvolle Wanderwege.

Start und Ziel der Rundtour ist Altenberg. Alle Infos gibt es hier im Internet.