Weil immer mehr Besucher auf der Suche nach einem WC durch Altenberg irrten, hat die Gemeinde noch vor Ostern einen Toilettenwagen gemietet.
Viele fragten nach WCMobiler Toilettenwagen entspannt die Lage für Touristen in Altenberg
Von Stephanie Peine
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Ein etwas gewöhnungsbedürftiger Anblick, der trotzdem bei vielen für Erleichterung sorgen wird: der mobile Toilettenwagen in Altenberg.
Copyright: Christopher Arlinghaus
Erleichterung rund um den Altenberger Dom: Seit zwei Tagen steht am katholischen Pfarrhaus eine mobile Toilettenanlage, die den akuten WC-Notstand auf dem ehemaligen Klostergelände beenden soll. Der Toilettenwagen bietet Besuchern vier Damen- und vier Herrentoiletten sowie vier Urinale.
So schnell wie die Politik Ende Januar den lange geplanten Bau eines öffentlichen Toilettenhauses in Altenberg wegen der Kosten gekippt hatte, so zügig hatten die Fraktionen in der vergangenen Woche für die Anmietung und Aufstellung mobiler Toiletten am Dom votiert. Und die Verwaltung hat nun geliefert.
Schlichte Optik mit vielen Kabinen
Der Sanitärwagen besticht zwar eher durch eine schlichte Optik, doch dürfte er seinen Zweck erfüllen. Zudem bietet er mehr Kabinen, als im festen Bau vorgesehen waren.
Wie berichtet, stehen die Sanitärräume im Alten Brauhaus seit Jahresbeginn wegen des Umbaus zum Exerzitienhaus nicht mehr zur Verfügung. Lange hatte die Gemeinde an einem Neubau herumgeplant, dabei schon 46.000 Euro verbraucht und die Pläne schließlich – bei vorliegender Baureife – wegen der zwischenzeitlich auf insgesamt 380.000 Euro gestiegenen Baukosten gegen den Rat der Verwaltung komplett beerdigt.
Viele Touristen irrten auf der Suche nach einem WC durch Altenberg
Die Folgen zeigten sich schnell. Das Team in der Touristeninformation i-Punkt, die Beschäftigten im Altenberger Dom-Laden, aber auch die Domführer und Domführerinnen klagten über ratlose und verärgerte Touristen, die auf der Suche nach einem WC durch Altenberg irrten. Schon im eigentlich Besucher-armen Februar zählte man im Dom-Laden mehr als 300 Personen, die nach einer Toilette fragten und denen man aus Kulanz Haus Altenberg öffnete.
Der Wagen enthält mehreren Kabinen für Damen und Herren sowie Urinale. Die Reinigung soll wöchentlich erfolgen.
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Mit Beginn der warmen Jahreszeit, wenn in Altenberg viele Konzerte, Hochzeiten, Taufen und andere Feste gefeiert werden, wenn Ausflügler und Wanderer hier den Tag verbringen und Busse Touristen gleich dutzendweise in die ehemalige Klosteranlage an der Dhünn entlassen, rechnete man vor Ort mit einer deutlichen Verschärfung der Lage.
Am Pfarrhaus kann man den Kanalanschluss nutzen
Die Beschwerden zeigten Wirkung: Der von Markus Wißkirchen (CDU) schon vorher ins Spiel gebrachte und von Oliver Deiters (SPD) aufgegriffene Vorschlag, mobile Toiletten für Altenberg zu mieten, wurde nun in Windeseile umgesetzt, um schon vor den Ostertagen ein Angebot machen zu können.
Wegen des nötigen Kanalanschlusses habe man den Standort vom Parkplatz Küchenhof zum Pfarrhaus verlegt, erklärte Planungsamtschefin Judith Benecke. Der Wagen, der einmal wöchentlich gereinigt werde, sei zunächst für sechs Wochen gemietet und koste in diesem Zeitraum 4.000 Euro.
Eine behindertengerechte Toilette soll noch folgen
Da das mobile Modell nicht behindertengerecht ausgestattet ist, wurde zusätzlich eine barrierefreie Einzelkabine hinzugemietet, die in Kürze am Parkplatz des Alte Brauhauses aufgestellt werden soll und im Jahr 2.740 Euro Miete kostet.
Langfristig, so machte die Verwaltung klar, sollte dennoch der Bau einer festen Anlage weiterverfolgt werden, für die es neue Überlegungen gibt. Dies ganz offensichtlich auch, weil die Mietkosten als konsumtive Ausgaben für die Gemeinde verloren sind, während der Bau eines festen Gebäudes, für das man sich finanzielle Unterstützung vom Rheinisch-Bergischen Kreis, vom Land NRW als Besitzer des Altenberger Doms sowie von der Kirche erhofft, als Investition verbucht werden kann.