Abwasser und seine ProblemeWie Odenthal zur „Schwammstadt“ werden kann

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Ein Klärbecken der Kläranlage in Odenthal.

Die Kläranlage in Odenthal: Hier landen viele Abwässer aus dem Gemeindegebiet.

122 Kilometer lang ist das Odenthaler Kanalnetz, das in den nächsten Jahren mit Millionenaufwand saniert werden soll.

Nicht alle Dinge liegen offen zutage, vieles spielt sich auch in Odenthal im Untergrund ab. Die Unterwelt ist geprägt von Rohren, Leitungen und Kabeln, die das oberirdische Leben angenehmer gestalten und unterirdische Verhältnisse verhindern sollen.

Wollte und könnte man das gesamte Kanalnetz der Kommune abgehen, wäre man lange unterwegs: Auf 122 Kilometer summieren sich die Schmutzwasser-, Regenwasser- und Mischwasserkanäle sowie die Abwasserdruckleitungen in der Gemeinde.

Bis 2029 sollen mehr als 5,5 Millionen Euro verbaut werden

Wie dieses Kanalnetz auch in Zukunft funktionsfähig gehalten werden soll, darüber informiert das Abwasserbeseitigungskonzept der Gemeinde, das nach dem Landeswassergesetz NRW alle sechs Jahre überarbeitet und fortgeschrieben werden muss. Einstimmig hat der Gemeinderat auf seiner jüngsten Sitzung dieses Konzept für die Jahre 2024 bis 2029 verabschiedet.

Das Konzept, das in Zusammenarbeit mit der Bezirksregierung Köln, der Unteren Wasserbehörde des Rheinisch-Bergischen Kreises und dem Wupperverband erstellt wurde, sieht für Bau und Sanierung der Kanäle bis zum Jahr 2029 Kosten von mehr als 5,5 Millionen Euro vor, in den Jahren 2030 bis 2036 dann noch einmal knapp 3,5 Millionen Euro. Im laufenden Jahr sind Investitionen von rund einer Million Euro geplant.

In Odenthal existieren noch viele abflusslose Gruben

Das Schmutzwasser, Mischwasser und Regenwasser der Gemeinde wird über diverse Kanäle der Kläranlage Odenthal, der Kläranlage Beningsfeld in Bergisch Gladbach sowie zu diversen Einleitungsstellen geführt. Allerdings existieren in Odenthal nach Angaben der Verwaltung auch noch eine Vielzahl von Kleinkläranlagen und abflusslosen Gruben.

„Das vorliegende Abwasserbeseitigungskonzept zeigt auf, dass in den letzten Jahren erhebliche Mittel eingesetzt wurden, die zu einer Verbesserung des Odenthaler Kanalnetzes geführt haben“, heißt es im Konzept. Vorrangig seien Kanäle und Abwasserpumpstationen saniert und auf den Stand der Technik gebracht worden.

In der Pumpstation floss viel Geld in die Schalt- und Steuerungstechnik

Teilweise hätten Reparaturen in offener Bauweise durchgeführt werden müssen, sprich: Straßen oder Wege mussten für die Arbeiten aufgerissen werden. An den Abwasserpumpstationen sei sehr viel Geld in die Erneuerung der Schalt- und Steuerungstechnik, sowie in neue Pumpen und Rohrleitungen investiert worden.

Der Schwerpunkt künftiger Arbeiten liege nun darauf, den Abfluss des Niederschlagswassers zu verbessern und sich in Abstimmung mit der Oberen und der Unteren Wasserbehörde um die Erneuerung der Erlaubnis für zahlreiche Einleitungen zu kümmern.

Nach den Erfahrungen der Unwetterkatastrophe 2021, bei der es auch in Odenthal zu zahlreichen großflächigen Überschwemmungen und Gebäudeschäden gekommen war, soll bei zukünftigen Erschließungsmaßnahmen der Abfluss des Niederschlagswassers im Zentrum stehen. Außerdem „soll das Ziel einer ‚Schwammstadt‘ verfolgt werden“, heißt es im Konzept. Dazu sollen möglichst wenig Flächen versiegelt werden.