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Nach Diskussion im RatBurscheider Vitalbad soll bald wieder öffnen

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Der Beton des Beckens im Vitalbad ist marode und muss saniert werden.

Burscheid – Das Burscheider Vitalbad dürfte bald wieder öffnen. Der Burscheider Rat nahm entsprechende Anträge des Bündnisses für Burscheid (BfB) und der SPD zur Kenntnis.

Aufsichtsrat tagt erneut

Demnach soll der Aufsichtsrat in Kürze über die Modalitäten abstimmen. In ihm sind die Fraktionen vertreten. Dort hatten die beiden Vertreter des BfB in den letzten beiden Abstimmungen für die komplette Öffnung des Bades gestimmt. Zwischenzeitlich änderte die SPD ihre Meinung, so dass das Gremium voraussichtlich in Kürze die Öffnung beschließen wird.

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Bürgermeister Stefan Caplan erklärte, dass bereits am Montag, 14. September, die Kleinschwimmhalle wieder öffnet. Sie steht den Vereinen und Schulen, DLRG und Behindertensport zur Verfügung. Eine eingeschränkte Zahl von zwölf Schwimmern dürfe parallel das Becken nutzen. In der Ratssitzung ging es aber vor allem um das große, beheizte Becken des Vitalbads, das unter anderen Angelika Ulrich vor der Krise regelmäßig mit zehn Gruppen für das Babyschwimmen nutzte. Zahlreiche Bürger, die auch aus gesundheitlichen Gründen auf das Schwimmen angewiesen sind, äußerten Unverständnis, dass Burscheid sein Bad bislang geschlossen hielt, während andere Kommunen im Juni wieder öffneten.

Bad kann kein Bollwerk sein

Klaus Becker, Fraktionsvorsitzender der SPD, sieht ebenso wie das BfB die Gefahr, dass Stammkunden abwandern. Im Rat gab es eine längere Diskussion. Hartmut Schepanski, Fraktionsvorsitzender der CDU sprach für seine Fraktion und hielt die Risiken einer Öffnung für zu hoch. Auf das Argument, dass in den Nachbarkommunen durchaus positive Erfahrungen gemacht wurden, wandte Bürgermeister Stefan Caplan ein, dass eine Rückverfolgung einer Coronainfektion nach einem Badbesuch schwierig, sei.

Joachim Wirths von der FDP plädierte für die Öffnung und hält das Risiko für begrenzt. „Wenn sich tausend Menschen auf dem Altermarkt in Köln versammeln und hier bleibt das Bad geschlossen, kann man das den Bürgern schwer vermitteln.“ Michael Baggeler, Fraktionschef des BfB, erklärte. „Wir haben ein auf Gesundheit ausgerichtetes Bad und kein Spaßbad. Aber selbst Spaßbäder öffnen. Unser Bad kann da kein Bollwerk sein.“

Badgäste entscheiden

Sabine Wurmbach, Grüne, ist Mitglied des Aufsichtsrats des Vitalbads und hält das Hygienekonzept für überzeugend. „Letztendlich ist es die Entscheidung der Badegäste. Das sind erwachsende Leute und ich traue den Bürgern durchaus zu, dass sie ein Risiko für sich bewerten. Ich verstehe nicht, warum nur das Burscheider Bad noch nicht öffnet.“ Angelika Ulrich aus Witzhelden, die durch den monatelangen Ausfall der Babyschwimmkurse mittlerweile wirtschaftlich ruiniert ist, sagt, dass in Leichlingen und Solingen Kurse wieder möglich seien.